Diesmal nicht als Läufer, sondern "nur" zur
Radbegleitung auf den letzten vier Etappen von Oberhof nach Hörschel. Somit
tendenziell bergab. Nebenher Radeln und andere Leute belästigen - jo, das kann
ich.
Zuerst mit Viktoria, welche von Jörg Zeitnehmer und -
Tradition muss sein - den Stein übernimmt. Locker und leichtfüßig fliegt sie
über die Strecke, die bis auf die ersten Kilometer auch gut beschildert ist.
Immer mal überholen wir und werden überholt. Ich gebe zu, ich bin noch etwas
müde auch wenn es inzwischen Nachmittag ist. Dank Tanjas hervorragender
Organisation verläuft auch alles ganz stressfrei und ohne nennenswerte
Probleme. Mit einem sauberen 5er Schnitt meistert Viktoria ihre nicht ganz
leichten 13,4km und übergibt an Thoralf. Läuft ja wieder wie ein Länderspiel.
Nun durfte ich eine kleine Unsportlichkeit erleben. Während
alle Teams artig auf der Rennstrecke, dem Wanderweg, bleiben, ziehen es die
Werratal Runners (ein reines Männerteam) vor, auf der parallel verlaufenden
Straße zu laufen. Somit wurde aus dem guten 150m Vorsprung nach erfolgreichem
Überholen, ein erneuter Rückstand von ca. 200m. Das muss einfach nicht sein. Es
war klar Absicht und der anschließende Kommentar beim erneuten Überholen der
Radbegleitung, dass ja nicht wirklich abgekürzt wurde war einfach nur voll für
die Tonne. Wir sind ja nun nicht völlig bescheuert. Wenn der Läufer für seine
Etappe nicht fähig ist, soll er bleiben wo der Pfeffer wächst und seine
Kollegen gleich mit. Zum Glück setzt Thoralf die Wutenergie erfolgreich in
Vortrieb um und mit einem 4:28er Schnitt sind auch diese 13,9km erfolgreich
bewältigt.
Jetzt geht es mit Tanja über den Inselsberg. Für mich auf
dem Rad der eigentliche Höhepunkt der Tour. Durchfahren war klares Ziel. Leider
war der nasse Asphalt zu rutschig und recht frühzeitig hieß es demütig das Rad
hinaufzuschieben. Aber Hauptsache Tanja zieht voll durch. Und das macht sie.
Zügig bewältigt sie die unangenehm langen Bergab-Passagen nach diesem harten
Einstieg über den Inselsberg. 18,8km in 4:48 muss man erstmal hinzaubern.
Die Schlussetappe durfte nun Jana laufen. Bis auf wenige
harte Anstiege führt die Strecke aus Läufersicht gnadenlos hinunter ins Tal.
Obwohl dies nicht unbedingt ihre Paradedisziplin ist, schlägt sie sich tapfer.
Fürs Temporunterbolzen muss man einfach geboren sein. 15 km in 4:47min/km.
Jeder der schon mal länger als 20 Minuten am Stück schnell bergab gelaufen ist,
weiß, dass bergab irgendwann kein Vorteil mehr ist. Da grüßt der Oberschenkel
im Sekundentakt. :)
Nach 13:51:38h auf dem 13. Platz erreichten wir nach 170km
das Ziel. Respekt! Natürlich auch den Frühstartern. Morgens um 5:00 Uhr durfte
Holger los!
Gemeinsamer Zieleinlauf, der "Schwarze mit der Kamera" im Hintergrund ist für diese Zeilen verantwortlich |