Donnerstag, 29. November 2012

München Marathon 2012

Aus den alten Tagen als Volleyballer kenne ich noch den langen und holprigen Weg, den es zu deutschen Meisterschaften zurückzulegen gilt, um überhaupt antreten zu können. Da gab es eine ganze Reihe von Terminen und sonstigen Qualifikationsgedöns, wo man immer maximale Fitness und Aufmerksamkeit brauchte und ja nicht versagen durfte.

Bei Deutschen Meisterschaften im Marathonlauf sieht die Welt da wesentlich entspannter aus. Da zahlt man einfach einen "kleinen" Haufen Geld und muss nur noch dafür sorgen, am Tag X am Start zu stehen. So ist es nun an jenem Sonntag im Oktober des Jahres 2012 geschehen.


Ein riesen großes Dankeschön gilt an dieser Stelle den Vereinsmitgliedern, insbesondere Jana, Thoralf und Friedemann. Dank ihrer Bereitschaft und auch Fähigkeit (diese Kombination hat nun wirklich nicht jeder!!!) konnte ich auch aus dem ganzen Stress des sonstigen Lebens ein sehr schönes Wochenende in München verbringen. Sogar Petrus hat fleißig mitgebastelt und einen goldenen Herbsttag mit angenehmen Temperaturen für diesen Marathon bereitgestellt. Die Organisation seitens der Münchner war ebenfalls top, ebenso wie unser Italiener aus der Schellingstraße, welcher ebenfalls irgendwo unter der großen Masse an motivierten Läufern verschwand.

Start war wie gewohnt um 10 Uhr. Laut ertönte beim Startschuss "An Tagen wie diesem ...". Ewigkeit ist nun nicht unbedingt das, was man sich bei km 30 bis 42 wünscht. Da darf es auch mal etwas weniger sein. Bis dahin ist es aber 10 Uhr noch ein Weilchen. Der Plan sah ein Anfangstempo von leicht unter 4 min je Kilometer voraus und so ging es dann auch sachlich nüchtern im großen Pulk voran. Bis zum Englischen Garten ordnete sich das Feld ohne großartige Vorkommnisse. Ich reite mich in einer kleinen Gruppe mit zwei Läufern aus Slowenien ein, die ein sehr gleichmäßiges Tempo liefen und einen sehr routinierten Eindruck machten. Die Kilometer vergingen, die Zwischenzeiten auf der Laufuhr passten sehr gut zur ausgedruckten und einlaminierten Marschtabelle. Dabei soll nicht unterschlagen werden, dass ich 3 Zettel dabei hatte: 2:55; 2:50 und 2:45. Der Halbmarathondurchgang erfolgte nach nur 1:22:24, somit war alles getan um sich später nicht den Vorwurf anhören zu müssen, einen gemütlichen Nachmittag auf Vereinskosten zu verbringen.

Bis hierhin war der Kurs auch angenehm flach, was auch an den noch nicht so stark beanspruchten Beine liegen könnte. Die zweite Hälfte war zumindest subjektiv profilierter. Wieder und wieder war man am Beginn einer weiteren Rampe. Jetzt wurde der Kurs auch zunehmend selektiver. Immer mal wieder hatten Läufer und Läuferinnen mit Krämpfen und allgemeiner Erschöpfung zu kämpfen. Um der eigenen Glorifizierung etwas entgegen zu setzen soll nicht unterschlagen werden: es gab auch die Überholmanöver von hinten. Aber weniger als andersrum. :D

Ab Kilometer 34 verließen mich zunehmend die Kräfte. Zum Glück konnte ich mit leicht verringertem Tempo durchlaufen. Auf den letzten Metern am Olympiapark war es dann richtig zäh. 4:30 min/km sehen in der Ergebnisauswertung wesentlich freundlicher aus als es vom Erlebnis her war. Beim Einlaufen ins Olympiastadium waren die "Schmerzen" aber fast vergessen, obwohl das Stadium einen fast leeren Eindruck vermittelte.

Der Lauf in aller Kürze: 2:50:02! Sehr zufriedenstellend.

Den Zielbereich mit seinen Verpflegungsstationen habe ich dann ausgiebig genutzt. Ca. 45 Minuten lang gab es den Dreiklang aus Fressen, Saufen und Klotzen.
Was für ein Kontrast: auf der Strecke habe ich nur ein wenig Wasser hier und da genommen und nun das. :)


Das Beobachten der Siegerehrungen im VIP-Bereich war ein wunderbarer Abschluss dieses gelungenen Wochenendes. Kostenlos Kuchen essen und den Vereinskameraden beim Empfang ihrer Auszeichnungen zuschauen - herrlich.