Montag, 11. Mai 2015

Stadtmeisterschaften 5.000m (17:26) und Landesmeisterschaften 10.000m (35:54)

Nach den schwer zu deutenden 10 Kilometer beim Leipzig Marathon folgten nun 14 Tage später die Stadtmeisterschaften über die 5.000 m und nochmals eine Woche später die Landesmeisterschaften über 10.000 m. Nicht ganz unrealistisch schien aktuell eine 35:30 min über 10 km bei optimalen Bedingungen als aktueller Leistungsstand. Gemäß der VDOT-Tabellen von Jack Daniels sollten bei einem Wert von 59,5 somit 17:10 min über 5.000 m, bzw. 35:37 min über 10.000 m bei sehr guten Bedingungen durchaus drin sein.

Beim Wettkampf wurde es dann doch etwas zäher als erhofft. Der leichte Wind und die etwas schwüleren Verhältnisse taugen nicht als Ausrede für größeren Rückstand, machen es aber eben auch nicht einfacher. Die erste Runde ging traditionell einen Hauch zu schnell weg, was sich in der zweiten Runde aber wieder regulierte. Doch schon in der vierten Runde waren die erforderlichen 1:22,5 min pro Runde nicht mehr zu halten. Inzwischen lief auch fast jeder für sich sein eigenes Rennen. Wenigstens ließen sich 1:24er Rundenzeiten stabil laufen und die Führung in der M30 war relativ sicher. So plätscherte das Rennen ereignislos vor sich hin und war nach 17:26 min (endlich) vorbei. Der Titel Stadtmeister in der M30 soll an dieser Stelle nicht weiter ausgelutscht werden, dafür würde ich von mir selbst schon eine Zeit deutlich unter 16:30 erwarten, aber Siegen bedeutet eben auch einfach nur der Erste im Ziel zu sein, wozu man erstmal starten muss. :) Fast schon deutlich wichtiger sind da die 21 Stadtranglistenpunkte, da ich wohl einige Läufe in diesem Jahr auslassen werde.

Die Formkurve scheint somit schon leicht am Sinken zu sein, obwohl von einem echten Leistungshoch keine Rede sein konnte. Das Ziel für die 10.000 m war somit ein solides Ergebnis um die 36 Minuten, vielleicht ja sogar die Saisonbestzeit nochmal ein wenig zu unterbieten.

Für gute Stimmung war gesorgt, da ich zusammen mit Maik (bester Deutscher beim Leipzig Marathon mit einer 2:27er Zeit) und Sebastian (Sieger beim Halbmarathon und nur ganz knapp an der Sub 1:10 gescheitert) nach Limbach-Oberfrohna reiste. An guter Laune wird es also nicht scheitern. Die beiden hatten auch ein Ziel - ein wenig schneller versteht sich - mit 3:12 min/km, also 32 Minuten. :) Während man bei den Leipziger Stadtmeisterschaften das Gefühl hat, gerade so als Läufer geduldet zu sein, herrscht hier in idyllischer Atmosphäre ein freundlich und umgänglicher Ton. Am Start braut sich langsam was zusammen, Gewitter naht. Aber noch ist alles trocken, nur der Wind nimmt etwas zu. Für 36 Minuten im Ziel müssen nun 25 Runden in maximal 1:26,4 min her. Es bildet sich eine größere Gruppe, wobei Max aus Markleeberg erst einmal führt. Ich an zweiter Stelle will mir das Elend hinter mir gar nicht erst ansehen und beschränke mich auf die akustischen Signale von hinten. Nach zwei Runden wird Max etwas langsamer und ich gehe nach vorn. Ab jetzt wird‘s extrem langatmig. 20 Runden lang Führungsarbeit und hinter mir nur mehrstimmiges Schnaufen. Die Rundenzeiten passen genau. Durchgang 5.000 m nach 18:00 min und es geht unbeirrt weiter. :) KM 7 war dann mental extrem hart. Kein Ende in Sicht und nix passiert. In schöner Regelmäßigkeit ziehen die Vereinskameraden an uns - zumindest einer hinter mir ist lautstark atmend zu hören, Max wird von seinem Trainer angehalten in der Gruppe zu bleiben - vorbei. So 1000 m vor Schluss passiert dann sogar mal was. Max zieht vorbei und setzt zum Endspurt an. Ein wenig kann ich zwar auch noch beschleunigen, aber zu mehr als dem Abschütteln der Verfolger reicht es dann doch nicht. Nach 35:54 min im Ziel angekommen, stellt sich ein leichtes Gefühl der Zufriedenheit ein. Beruhigend ist vor allem das Wissen, dass die Erlebnisse der 10 km beim Leipzig Marathon wohl nur eine Ausnahme waren. Leider verpasse ich den zweiten Platz um ca. 10s in der M30. Das tut aber nicht weiter weh. Maik und Sebastian sind bei ihrem ebenfalls Jungfern-10.000m-Lauf nur knapp an der 32-minuten-Marke gescheitert, aber ebenfalls zufrieden. Das gemeinsame Auslaufen war wieder die reinste Freude. :D