Dienstag, 30. Dezember 2008

2008 ... das war's.

Jetzt ist es wieder soweit: ein weiteres Jahr landet in den Archiven. Aus sportlicher Sicht war es ein Jahr mit vielen Höhen, aber auch mit zahlreichen Tiefen.

Am Anfang war das Wort! In meinem Fall "Laufseminar zum Leipzigmarathon". Ich wollte es einfach mal probieren. Keine Ahnung wo es am Ende hingehen sollte, aber eines stand fest: Ich bin beim Leipzigmarathon dabei. Erstes Ziel waren die 10 km. Aber von Woche zu Woche war immer mehr drin. Am Ende sollte es die volle Distanz sein. Die Endzeit von 3:26:18 war für meine Verhältnisse genial. Das Wichtigste für mich war aber die Freude am Laufen. Warum also damit aufhören?

Aber die nächsten 3 Monate standen ersteinmal im Zeichen des Radsportes. Hier die gleiche Devise: vernünftiges Training und dann einfach und unbeschwert zum Wettkampf. Mit reichlich Laktat im Blut die Seele baumeln lassen ... Das Leben kann so schön sein!
Neuseen-Classics und Glocknerkönig unfallfrei überstanden und die 2007er Ergebnisse deutlich verbessert. Was will der Hobbysportler mehr?

Das zweite Laufhighlight sollte eigentlich der Rostockmarathon werden, wurde aber leider vom Veranstalter abgesagt. Warum auch immer. Jetzt hab ich nen Gutschein für 2009 und nen dezenten Hinweis auf den 1. August 2009. Falls noch jemand dabei sein will 2009, ich hab jetzt sogar nen 10 Euro - Gutschein für eine weitere Person!

Neben dem Schnupperkurs beim Leipziger Triathlon standen noch Stundenlauf und Stadtrangliste auf dem Plan. In meinen Augen sind das alles prima Gelegenheiten sich auszutoben und mal so richtig vom Alltagsstress abzuschalten. Um Platzierungen brauche ich mir ja zum Glück keinerlei Gedanken zu machen ... :)

Als Jahrestiefpunkt steht bei mir das letzte Quartal des Jahres. Seit Oktober ist an regelmäßiges Training nicht zu denken. In Kurzform:
Erkältung (KW43) - Patellasehnensyndrom (KW44-45) - Knieprellung (KW50-51) - linker Fuß umgeknickt (KW01)

Damit steht das erste Problem auch schon vor der Tür: Team-Marathon Berlin am 17. Januar. Eigentlich kein großes Problem, wenn man es wirklich entspannt angehen kann und so groß ist mein derzeitiger Trainingsrückstand ja auch nicht. Aber ein Blick auf meinen rechten Fuß samt Schwellung lässt mich an der Vernünftigkeit dieses Unternehmens zweifeln. Mal schauen wie sich das Ganze in den kommenden Tagen entwickelt. Anmeldeschluss ist der 10., damit müsste die Entscheidung sehr schnell fallen ...

Montag, 15. Dezember 2008

Autsch ...

Da kommt man nix Böses ahnend abends nach dem Tempotraining nach Hause, rollt langsam in die Tiefgarage mit dem Rad und wird schneller ... immer schneller!!! Vorder- und Hinterradbremse am Anschlag (zumindest am Lenker) und nix passiert ... rein garnix! Der Tacho erreicht die 25er Marke und es gibt zwei Optionen:
  1. intensive Umarmung mit dem nächstgelegenen Betonpfeiler
  2. selbstbewusstes Abtauchen in den Betonfussboden
Nach reichlicher Bedenkzeit von einer halben Sekunde habe ich mich für Variante 2 entschieden. Auch mein Fahrrad schien dafür zu sein, schließlich gab es keinerlei Gegenwehr. Es herrschte also zuversichtliche Eingikeit aus der Nummer gesund und voll funktionsfähig wieder herauszukommen. Mit gewissen Einschränkungen bei Gesundheit und Funktionsfähigkeit wurde der Plan dann auch in die Tat umgesetzt. Sowohl A- als auch B-Note konnten überzeugen! Ich würde schon von EM-reif sprechen wollen.

Bilanz des insgesamt zehnsekündigen Spektakels:
  • leichte Prellung des linken Knie, aber keine Brüche oder dergleichen
  • verbogene Schutzbleche
  • keine Kratzer im Beton
Für das Training bedeutet dies aber erstmal eine Woche pausieren und dann am kommenden Dienstag wiedereinmal vorsichtig einzusteigen. Ist ja erst der vierte Wiedereinstig in den letzten 8 Wochen. Da geht also noch was!
Bis dahin wird mal intensiver studiert, man kann das Ganze ja auch als Chance betrachten ...

Freitag, 5. Dezember 2008

Auf geht`s!

Nun ist es also wieder soweit: Marathonvorbereitung
Wie bereits angedroht, findet meine Vorbereitung durch das Laufseminar statt. Das Teilnehmerlimit von 400 Menschen mit zuviel Freizeit wurde schnell erreicht und es bestand akute Gefahr der Chaosbildung. 400 Läufersehlen sind eben doch sehr viel Aufwand, oftmals reicht auch schon einer aus, um für Verwirrung zu sorgen.
Aber wir Läufer & Kriechtiere sind sehr kreative Wesen. Bestes Zeichen sind die Begründungen für unzureichende Vorbereitungen. Was da für Läuferlatein zu hören ist, bringt jede Kreativabteilung zum Staunen.

Als Maschinenbaustudent bin ich natürlich sehr für Prozessoptimierung zu haben. In diesem Fall nennt sich der Prozess Lauftraining und die Hauptprozessparameter sind Belastungsintensität, Belastungsdauer und Regenerationszeit. Die beiden letzten Größen stehen ja glücklicherweise im Trainingsplan vom Laufseminar-Trainerguru Frank Hennig. Ich hab mir den Marathonplan für Ambitionierte ausgesucht. Dazu schön in der 4:16er Gruppe zusammen mit dem sympatischen Vorjahressieger Runden drehen ... das kann ja gar nicht schief gehen! :))

Bei der Belastungsintensität wollte ich natürlich auch nichts dem Zufall überlassen. Da kommt in den nächsten 20 Wochen einiges zusammen: über 1700km !!!

Somit ging es zur Leistungsdiagnostik. Ein komisches Gefühl war es schon, nach ewig langer Zeit mal wieder auf einem Laufband rumzutrampeln. Aber was solls. Gesagt, getan, bezahlt.
Die Laktatwerte haben sich bis 14 km/h nicht bewegt, dafür ging es anschließend umso schneller in die Höhe. Völlig überraschend: die anaerobe Schwelle liegt bei ca. 4:00 min/km. Ich hab ja eher mit 4:30 oder höher gerechnet, den Wert nehme ich aber gerne mit. Die Reise aufs Laufband hat sich also definitiv gelohnt. (auch wenn ich meine Abneigung zu Laufbändern als Trainingsgerät behalte)

Die Auswirkungen auf das Trainingstempo sind bei mir enorm. Die schnelle Donnerstagseinheit wird auf die äußeren Bahnen "verschoben" und die langen langsamen Läufe werden vergleichsweise schnell. Dass ich bei den langen langsamen Einheiten bis zu 5:00 min/km laufen kann/soll hätte ich vorher nicht geglaubt. Mal sehen was der Körper dazu sagt. :)

Zum Schluss noch eine Feststellung: Kriechtiere halten keinen Winterschlaf! Man findet sie durch die Wälder streifend auch im tiefsten Winter ...