Mittwoch, 18. Dezember 2013

AnGREIFen 2014

Wie immer, soll im nächsten Jahr alles besser werden. Besser setzt meistens ein "anders" vorraus und zumindest das lässt sich umsetzen. Ein wenig analysiert was es in der Langstreckenläuferwelt so für Ansätze gibt und vor allem noch mal tief die innere Mitte befragt, was denn eigentlich das Ziel sein soll. Sowohl mittelfristig als auch langfristig. Baustellen hab ich ebenso genug, wie es etablierte Trainingskonzepte auf der Welt gibt. Das heimische Bücherregal weiß ein Lied davon zu singen. Doch was fehlte mir bisher eigentlich am Meisten? Wie ein sinnvolles Training über einen längeren Zeitraum aussehen sollte, ist soweit bekannt. Aber es fehlte ein wenig die Identifikation mit einem Konzept und daraus resultierend auch der bedingungslose Wille den geplanten Weg umzusetzen. 
Ein regelmäßiges Training in einer Gruppe ist leider aufgrund der gezwungenermaßen sehr kurzfristig flexiblen Arbeitszeiten kaum möglich, somit hat jede Einheit was von Einzelkämpferlehrgängen. Diese aufgezwungene Freiheit hat jedoch auch Vorteile - man wird bei der Umsetzung von vorher festgelegten Vorgaben während des Trainings nicht von Außen beeinflusst. Ein gewisses Maß an Ablenkung ist natürlich oftmals erwünscht - gerade wenn ich da an lange Tempodauerläufe denke, aber der Kampf mit sich selbst ist auch eine hervorragende Vorbereitung für die harten Momente im Wettkampf. Get tough or die!
Einen neuen Weg möchte ich aber bei der Trainingsgestaltung und auch beim Trainingsfeedback gehen. Soll heißen, deutlich mehr Führung von Außen. Es darf hart und grenzwertig zugehen, wenn die Gewissheit herrscht, dass am anderen Ende jemand mit reichlich Ahnung steht. Im konkreten Fall ist es Peter Greiff. Keine Schonkost, wozu aber unnötig in die Defensive gehen. Versuch macht kluch.

Klar es kostet Geld, aber was tut das nicht. Für Nahrungsergänzungsmittel und "bessere" Laufausrüstung gönne ich mir ja auch den ein oder anderen Euro. Solange das Geld selbstverdient wird, geht dass meiner Meinung nach voll in Ordnung. Sehr wichtig ist mir, dass nicht mehr nur von Hauptwettkampf zu Hauptwettkampf trainiert wird, sondern das Konzept ganzjährig mit allem drum und dran durchgezogen wird. 

Der erste Meilenstein für das Jahr 2014 soll traditionell der Leipzig Marathon werden. Die Sub 2:40 h sollten kein Hexenwerk erfordern, jedoch liegt die Hürde sehr hoch. Umso wichtiger wird eine sehr gute Vorbereitung - gut allein reicht nicht. Die große Herausforderung liegt weniger im Wettkampf selbst, als in der Vorbereitung. Dabei gibt es bei Greiff verschiedene Leidensstufen in Abhängigkeit der Trainingstage pro Woche und der maximalen KM-Leidensfähigkeit beim Langen Lauf. Wie es sich gehöhrt, natürlich erstmal alles auf Anschlag in Richtung Maximum. Also 7 Trainingstage bei max. ca. 40 km. Die ersten Wochen - die Vorbereitungen starteten bereits Ende November - verliefen bis jetzt sehr gut. Spätestens Mitte Januar sollte ich über den Berg sein und Gewissheit haben, Umfang und Intensität zu verkraften.

Im Gegensatz zum letzten Jahr werde ich versuchen konsequent den Winter über draußen zu laufen. Da das Wetter bis jetzt sehr gnädig war, lässt sich über das Gelingen noch wenig aussagen. Aber egal was ist: Keep on running!

Montag, 9. Dezember 2013

2013 - das war's

Das Erlebte vom München Marathon ist soweit verdaut und weitestgehend ausgewertet. So ist es halt, wenn man Risiko geht, muss man auch mal mit kleinen Rückschlägen zurechtkommen. Das macht ja eigentlich auch den Reiz erst richtig aus. Im Kontrast zum eigentlichen Ziel, den recht flachen 42,2 km in München, gab es nun zu Saisonausklang kurze Crossläufe.

Die Stadtmeisterschaften im Crosslauf sollten in diesem Jahr ihrem Namen alle Ehre machen. Mehr Cross geht im Rosental einfach nicht. Quer durchs Gebüsch oder übers Beachvolleyballfeld, mal hoch mal runter - traumhaft. Zudem gibt es bei Crossläufen ja auch keine Bestzeiten. Also einfach schauen was die anderen machen und ordentlich mitmachen. Aus Angst mich zu verlaufen, hab ich mich auf der ersten Runde einer kleinen Gruppe angeschlossen, die zwar ein wenig zu schnell für mich unterwegs war, aber die Gefahr des Übernehmens nicht unvertretbar groß werden ließ. Am Ende kam ein recht einsamer aber sehr zufriedenstellender 6. Platz heraus. Spätestens jetzt war auch klar, dass es in der Stadtranglistenwertung kein Podestplatz in diesem Jahr geben wird. Somit war es auch nicht tragisch beim Auewaldlauf abstinent zu sein. Denn an diesem Tag waren Landesmeisterschaften im Crosslauf.

Wie im letzten Jahr ging es in die Metropole nahe der Zwickauer Mulde. Einen riesigen Unterschied zu den Vorjahren gab es allerdings. Statt stundenlang auf verwinkelten Land- und Nebenstraßen Ostsachsen zu durchqueren, ging‘s über B2 und A72 fast nur geradeaus und ungebremst zum Start. Auf dem Programm stand heute ein Doppelstart. Erst morgens 4 km und nachmittags nochmal 10 km. Garniert mit reichlichen Höhenmetern - mir ist kein Meter auf der Strecke bewusst, der nicht ansteigend oder abfallend ist - ein sehr ordentliches Programm für mich Flachlandtiroler.
Für die ersten 4 km war ich eigentlich nur gemeldet, damit wir eine Mannschaft zusammenbekommen. Da unser dritter Mann aber nicht rechtzeitig erschien, hatte sich das Thema schon vor Startschuss erledigt. Da kurze schnelle Läufe definitiv keine Stärke von mir sind, war die Erwartungshaltung auch sehr gering. Befreites Laufen par excellence! Kurz nach dem Start hätte ich fast einen etwas älteren Teilnehmer umgerannt - ganz Gentleman ginz links raus aufs Feld und somit kurz einen halben Meter in die Tiefe. Jetzt war ich wach. :) Bergauf war es immer wieder zäh - aber bergab gab's kein Halten mehr. Es war wirklich krass. Die ersten 3 Kilometer waren von einer leichten Tendenz nach vorne im Feld nicht zu übersehen, bevor ich auf einmal auf einem langen Bergabstück auf Platz drei vor flog. Es war ja mit vielem zu rechnen, aber nicht damit. Mit kleinem Vorsprung am Schlussanstieg konnte ich sogar ein wenig Druck rausnehmen - schließlich kommt ja später noch was.
Der zweite Lauf war dann doch sehr zäh. Wohlwissend das nach dem Erfolg vom Morgen keine Wunder mehr möglich sein sollten rollte es dennoch ganz ordentlich. Wie gewohnt bergauf langsamer als der Durchschnitt und bergab etwas schneller. Am Ende noch ein sehr ordentlicher 7ter Platz.


Am Ende somit wieder alles Gut und die Planung und Vorbereitung für 2014 kann beginnen.