Es wird ein heißer Ritt, das war schon vorher klar. Bei
Temperaturen um 35°C war mit der ursprünglich geplanten neuen HM-Bestzeit nicht
mehr zu rechnen. Aber nur locker mitlaufen und ankommen, wenn die Möglichkeit
auf eine guten Platzierung besteht? Nö.
Am Morgen ging es zusammen mit Sandra, Nina und Robert von
Lauftraining.com in den warmen Süden Sachsens. Pünktlich und entspannt kamen
wir in Chemnitz an, wo auch Katha zu uns stieß. Schön chillig im Schatten bis
kurz vor dem Start gewartet, machten wir dann langsam los zum heißen Pflaster.
Die Sonne knallt in den Startblock, wo sich Halb- und Viertelmarathonis
versammelten. Der beliebte Moderator Bernd Lindner ist wieder gut drauf (kennt
man gar nicht anders :) ) und macht eisern sein Ding. Wer welche Strecke läuft
lässt sich größtenteils herausfinden, aber am Ende verliert man eh wieder die
Übersicht. Die Ziele waren weitgehend klar. Ein Podestplatz wär fürs BMW-DHfK
Team sehr schön und bei der Zeit müssen wir mal schauen.
Der Startschuss fällt und vorne geht es ab wie die
Feuerwehr. Zwei Läufer enteilen im Affenzahn dem Rest des Feldes. Alle sind ein
wenig orientierungslos und somit rennt ein sehr unstrukturierter Haufen
hinterher. Jetzt nicht übertreiben und einfach mal kommen lassen. Wie üblich
geht es nun platzierungsmäßig langsam nach vorne. Wahrscheinlich ein wenig zu
schnell für die gesamte Distanz, aber in den letzten Wochen war die
risikoreiche Variante immer die Richtige.
Kurven und kurze Anstiege machen es zwar nicht leichter,
aber so ist wenigstens für Ablenkung gesorgt. In der Mitte der ersten Runde
wird dann schnell deutlich, dass ich zusammen mit einem weiteren Läufer gerade
auf Platz 2 und 3 liege, ohne das nach vorne oder hinten weitere Halbmarathonis
zu sehen sind. In den flachen Abschnitten laufen wir recht konstant um die 3:40
min/km - also rein theoretisch aktuell Bestzeitkurs. Das klappt dann auf dem
Rest der ersten Runde auch sehr gut, aber es wird nun deutlich, dass die Hitze
und vor allem auch die langen Passagen in der direkten Sonne ein Durchlaufen
der Pace verhindern werden. Durchgangszeit bei der Hälfte 38:32 min - würde bei
gleicher zweiter Runde also ca. eine 1:17 bedeuten - für heute definitiv zu
schnell. Mein Begleiter zieht nun aber langsam davon, bzw. ich lasse mich ein wenig
zurückfallen und nehme das Tempo etwas raus. Entweder der Kollege pokert oder
ich hab eh keine Chance. Also Strategieanpassung. Laufen auf optimale Zielzeit.
Absichern nach hinten und Abwarten was vorne passiert. Um es kurz zu fassen: es
passiert nix entscheidendes. Nur dass der Gesamtführende krass langsamer
geworden ist, dabei aber doch recht frisch aussah. Der Abstand war aber immer
groß genug um nicht zu hoffnungsvoll zu werden. Mit Geschwindigkeiten um die 4
Minuten je Kilometer ziehen sich die Kilometer so dahin und nach 1:21:11h ist
dann endlich Schluss. Auffällig: Die beiden vor mir waren deutlich schlanker -
also die Art von Läufer bei denen am gestreckten Bein das Knie zu den breiteren
Stellen gehört. Somit "schnellster Koloss auf Halb".
Katha holt sich souverän den 2. Platz in der Gesamtwertung
und auch Sandra (1. AK, 3. gesamt), Nina (3. AK, 10. gesamt) und Robert (9. AK,
20. gesamt) kommen sehr gut über die Viertelmarathondistanz. Die Bilanz kann
sich also sehen lassen.
Was ich mir an Verbesserung vorstellen könnte wären zwei
zusätzliche Wasserstellen, eventuell die einen oder anderen Duschen auf der
Strecke und vielleicht sogar Begleitfahrzeuge für die ersten 3 der jeweiligen
Kategorie. Man hat ebendoch sehr oft einen extrem schnellen Läufer der nach dem
ersten Kilometer weg ist. Aber klar, das Problem stellt sich eben nur wenn man
nicht schnell genug ist vorne weg zu laufen.
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