Montag, 26. Oktober 2009

03:12:14 - neue PB und ein herrlicher Saisonabschluss

Das Laufjahr 2009 ist nun fast vorbei und das ist wohl auch gut so. Laufen nur nach Lust und Laune steht jetzt bis Mitte Januar auf dem Programm. Das wird schön.

Der Frankfurt-Marathon war aber ein besonders schönes Erlebnis. Großen Dank gilt an dieser Stelle Peter Schütze und der LG eXa für die hervorragende Organisation des Wochenendes. Ein Rundum-Sorglos-Paket das seinesgleichen sucht. Ich vermute ja, dass da selbst bei der Zeitumstellung nachgeholfen wurde, damit man noch ein Stündchen länger schlafen kann. Womit ich beim Thema Übernachtung bin. Ich hatte wohl großes Losglück, oder besser gesagt die Anderen. Ich konnte gemütlich im Einzelzimmer vor mich hin schnarchen (Wahrscheinlichkeit fürs Schnarchen ca. 40 %) und mich richtig breit machen.
In den insgesamt 12 Jahren als Sportler gab es immer nur Jugendherbergen und Billighotels. Wenn man dann im Bad mit Vollausstattung steht, kommt dieses "Nun-hab-ich's-endgültig-geschafft"-Gefühl auf. Jetzt nicht abheben - das führt beim Marathon zur Disqualifikation. :)
Am Sonntagmorgen ein kleines Frühstück und ein 20 minütiger Spaziergang durch Mainhattan. Wunderbar lehr und hervorragende Bedingungen fürs Laufen. Mit kreativem Fahren und Eigeninitiative seitens Peter Schütze ging es dann schön gemütlich zum Messegelände. Was für ein Service ...

Am Start schlug dann die harte Realität zurück. Kein Reinkommen in den Startblock. Der Commerzbank-Block geht bis zu meiner Angangszielzeit 3:15, aber reingekommen in den Block bin ich letztendlich kurz vor dem 4:00 h Orientierungsläufer. Na das kann ja was werden. Rund 6 Minuten nach dem Startschuss war die Startlinie überquert und es ging recht gut los. Immer schön am rechten Straßenrand entlang und an der Menschenmasse langsam vorbei. Der ein oder andere zusätzliche Höhenmeter ergab sich dann doch durch das permanente Bordsteinspringen. Das könnte sich später rächen. Immer in meiner Nähe eine Staffelläuferin die sich ebenfalls ihren Weg durch die Meute bahnte. Nach 2 Kilometern hab ich dann mal nach ihrer Zielgeschwindigkeit gefragt und siehe da: 4:30 min/km. Also ging's gemeinsam bis zum ersten Wechselpunkt der Staffelläufer. Die Kombination war sehr praktisch. Ich hatte den Weitblick durch meine Körpergröße und wenn es keine freie Bahn gab, dann hat Sie sich charmant den Weg freigemacht und ich bin hinterher. So vergingen die ersten 10 km mit 4:33 min/km. An sich vollkommen im Plan und mit Blick auf das Zick-Zack-Laufen, regelmäßiges Abbremsen und Beschleunigen und kleinen Crosseinlagen am Streckenrand vielleicht schon fast zuviel. Körpergefühl und Puls sind aber voll im grünen Bereich. Den letzten Kilometer vor der ersten Wechselstelle ist sie dann planmäßig davon gezischt. Meine Kurzarbeitsstelle als Zeitläufer war hiermit erfolgreich beendet.

Die nächsten Kilometer vergehen ohne Probleme und Anmerkungen der Redaktion. Bei Kilometer 15 wollte ich mir den ersten Chemiecocktail einwerfen und das ging dann schneller als erwartet. Keine Ahnung in was ich an dieser Stelle getreten bin, auf jedem Fall hatte ich in 'ner Zehntelsekunde den kompletten Inhalt der Gelpackung in der Speiseröhre. In der Formel 1 geht's wohl auch nicht schneller. Zudem kam der versprochene Verpflegungsstand auch noch etliche Meter später als geplant. Für den Rest der Strecke sollten mich ab sofort leichte Magenprobleme begleiten. Mal mehr, mal weniger schlimm, aber bis km 34 ohne Unterlass. Die Zwischenzeiten stimmen aber weiterhin. Richtig unangenehm wurde es zwischen Kilometer 25 und 32. Zusammen mit der inzwischen kräftigen Sonne hatte ich dann erhebliche Probleme. Nix mit Mann mit dem Hammer, aber ein Drücken in der Magengegend ... Das Tempo aber weiterhin im Soll. Für die geplante Tempoverschärfung fehlte schlicht die Kraft in den Beinen. Ob es an dem Herumgehoppel auf den ersten Kilometern lag, oder mir die Wärme zu schaffen machte kann ich nicht beurteilen, aber Kilometersplitts knapp über 4:45 min sind noch ganz in Ordnung. Wenn ich da an Rostock denke ... :D

Der Zieleinlauf war dann aber Entschädigung genug. Die zahlreichen gut gelaunten Zuschauer haben mich regelrecht ins Ziel getragen. Der Einlauf in die Festhalle hatte schon was für sich. Ein wenig irritiert war ich von einem Läufer direkt vor mir, der die letzten 2 Kilometer fast durchgehend in Jubelpose rumgeirrt ist.


Am Ende steht die neue PB mit 3:12:14 auf der Habenseite. Zwar weniger als erhofft, jedoch wesentlich mehr als das heimliche Minimalziel unter 3:15:00 zu bleiben. Dass da noch einiges geht, zeigt mir zum Beispiel der Durchschnittspuls, der mit 161 für meine Verhältnisse sehr gering ist. 165 bis 170 wäre "normal" gewesen. Vom Mann mit dem Abrisswerkzeug habe ich nix wahrgenommen. Die Kilometerumfänge bringen in dieser Hinsicht also schon was. Für die Vorbereitung auf Leipzig werde ich weniger Kilometer laufen, dafür aber mehr profilierte Strecken integrieren. Das hat im Sommer schon sehr gut geklappt. Jetzt wird erst einmal regeneriert...


Überschattet wird für mich diese Wochenende vom Tod von Carsten Gless, Jugendtrainer beim VCL. Ein Mann der mit sehr viel Herzblut und Eigeninitiative dem sächsischen Jugendvolleyball, insbesondere hier in Leipzig seit Jahrzehnten vorangetrieben hat. Abseits der Bundesliga sieht es in den "Randsportarten" von öffentlicher Unterstützung sehr mau aus.

5 Kommentare:

matthi hat gesagt…

Was hälst du eigentlich von einer Namenserweiterung zu Rober K. Cheruiyot. auf einen mehr oder weniger (es gibt schon vier) kommt es doch auch nicht an, und ein Ansporn für die ganz großen Zeiten ist das allemal.

-dna- hat gesagt…

Wow, ich glaube wenn es bei dir mit so (im wahrsten Sinne des Wortes) großen Schritten weiter geht, steht bald die 2 vorn dran! Glückwunsch an dich für diese Super Laufzeit!

Sachsenwilli hat gesagt…

Tolle PB und da geht in den nächsten Jahren noch ganz bestimmt etwas.

Anonym hat gesagt…

Super Leistung!

Jan

ronaldontour hat gesagt…

Nochmal hier meine Glückwünsche, schöne Leistung. Und das mit dem ruhigen Angehen und dann schneller werden ist so eine Sache, hat zwar auch bei mir paar mal geklappt, aber der Erfolg hängt von soviel Faktoren ab, das IMHO ein gleichmäßiges Tempo sicherlich immer die sinnvollere Alternative ist.