Dienstag, 5. Juli 2016

Testwoche - vom IAT zum Chemnitz Marathon

Manchmal hat man mehr Glück als Verstand. Dank der Beziehungen vom Verein durfte ich mit Sandra und Sven einen Stufentest beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaften machen. Ehrfurchtsvoll durchschreitet man die heiligen Hallen die schon so viele Olympiastarter und auch Gewinner gesehen hat. Hier wird nicht mit irgendwelchen bunten Bildchen an der Wand geprahlt - hier weiß man auch so, dass es was ganz besonderes ist.
Viele Details machen einem klar, dass es hier um das Ergebnis geht, nicht um Kunden schnell abzufertigen und eine Rechnung auszustellen. 4x 3000m lautet das Programm. Ein großer Raum - kompromisslos auf 20 °C gekühlt, Laufbänder mit 2m BREITE und geschätzten 5m Länge. Laufband ist schon fast herabwürdigend, für den grünen Teppich der sich unter einem bewegt. Genug geschwärmt. Es geht los. 4,00 m/s (4:10 min/km) als Startgeschwindigkeit und dann jeweils 0,25 m/s pro Stufe steigernd. Macht dann 3:56 / 3:42 und 3:31 min/km. Damit sind interessanterweise neben den 3:42 min/km leicht schneller als das geplante Renntempo für Frankfurt auch die 3:31 min/km um 2:30h im Marathon zu unterbieten dabei - mein großer läuferischer Lebenstraum.

Die Laktatwerte liegen mit 1,3 bei 3:42 min/km und 3,0 bei 3:31 min/km sehr niedrig. Damit ist zumindest aus dieser Hinsicht Frankfurt unter 2:40h und irgendwann mal unter 2:30h nicht ausgeschlossen.
Sehr schmeichelhaft ist die Einschätzung einer guten Lauftechnik mit aktivem Mittelfußaufsatz. Ich hatte ja zusammen mit Sven schon befürchtet, dass uns als Ergebnis der Leistungsdiagnostik Diskus und Kugel in die Hände gedrückt werden.
Die GA1-Geschwindigkeitsorientierung wurde mit 4:25 bis 4:00 min/km ermittelt. Deckt sich mit den Vermutungen - jetzt hab ich es auch aus bester Quelle schriftlich. :)

Dann schauen wir doch gleich mal in Chemnitz wie es "hinten raus" derzeit aussieht. Warum in Chemnitz und nicht allein im Wald? Hier mal eine unvollständige Auflistung: :D
+ Druck schadet nie
+ der Charme des Chemnitzmarathons als sportliche Veranstaltung
+ Spenden für gute Zwecke
+ Verein und Sponsor in der Öffentlichkeit vertreten

Etwas spät dran am Start - aber zum Glück noch schnell die Sonnencreme draufgeklatscht - und schon ging es los. Einer im roten Shirt sprintet davon - muss ein Staffelläufer sein. Dahinter schließe ich mich einer 5er Gruppe an. Wir laufen ziemlich genau 4 min/km. Das ist etwas schneller als geplant, aber immer noch im Bereich des Machbaren. Auf den ersten 5 Kilometern lässt sich nun langsam das zweite Begleitfahrrad nach hinten zurückfallen, vermutlich zur ersten Frau. Bei der ersten Wende wird dann klar, dass ich die Leute mal wieder völlig falsch eingeschätzt habe. Alle meine Staffelkandidaten laufen durch und genau die anderen laufen nur eine Runde. In meinem Irrtum bin ich aber konsequent. Der Führende im roten Shirt läuft auch durch. Es geht also "nur" noch um die Plätze. Die beiden Marathonis in meiner Gruppe gehen bei der Beschleunigung eines Staffelläufers mit. Ich lasse sie einfach ziehen. Derzeitiger Kurs auf 2:48h ist ja schon schneller als geplant.
Bis zum Halbmarathon hat es dann auch nur gedauert, bis ich die beiden wieder einsammeln konnte. Danach plätscherte der Lauf so dahin. Auf den letzten  Kilometern verlangsamte sich dann mein Tempo in Richtung 4:25 min/km. Tat nicht weiter weh, nur kamen leicht Magenprobleme auf. Aber es hielt bis ins Ziel. Knapp unter 3h - passt. War ein sehr erfolgreicher Tag. :)



Die Grundlage geht also völlig in Ordnung. Verstärkter Fokus bis Frankfurt auf das Tempotraining. Alles machbar, wenn jetzt noch ein gutes Händchen beim Trainingskonzept gelingt bin ich sehr optimistisch für den Herbst.

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