So geradlinig und zielführend die Vorbereitung für den
Leipzigmarathon vonstattenging, so zäh und auch suboptimal verlief die
Vorbereitung des München Marathons. Die Frühjahrssaison zog sich zu lange hin
und der notwendige Urlaub kam wohl ein paar Tage zu spät. Somit hätte alles
aalglatt laufen müssen um in München topfit zu sein. Stattdessen fiel der ein
oder andere lange Lauf aus und so manche Laufeinheit endete vorzeitig mit
Trainingsabbruch wegen Magen-, Darm- oder Kreislaufproblemen.
Dann wenigstens die Stadtrangliste so gut es geht rocken!
Zum lebenslangen Abschied aus der Hauptklasse nochmal in die Top 3, so dass
Ziel. Wer weiß, vielleicht geht ja sogar noch mehr. Derzeit gibt es genügend
schnelle(re) Konkurrenz, aber es zählen nur die Platzierungen in den
Wertungsläufen!
Also ran an den Speck auf der Heimstrecke beim
Stadtwerkelauf. In der Woche zuvor zeigte sich, dass eine Zielzeit unter 38
Minuten nicht ganz übertrieben ist. An der Startlinie der instinktive Blick in
Runde der Mitstarter und siehe da, Vincent nicht dabei, Sven nicht dabei ...
aber Christian aus Taucha. Damit steht fest, Platz 3 kann in der Stadtrangliste
weitestgehend gesichert werden. In der Anfangsphase passte alles ganz gut,
schön im noch erträglichen Tempo hinter Christian auf dem zweiten AK-Platz
rollte es erstaunlich gut. Zu Beginn der 2. Runde wurde Christian nun etwas
langsamer während ich das - nun im Vergleich höhere - Tempo halten konnte.
Dementsprechend konnte ich nun vorbeigehen und auch einen kleinen Vorsprung
erlaufen. Sachlich nüchtern flog ich dann über die Ziellinie und 21 wichtige
und äußerst nützliche Punkte waren erreicht.
Für München galt es nun den Weg des geringsten Leidens zu
finden. 4:15 min/km sind weit genug von der aerob-anaeroben Schwelle entfernt
und dennoch schnell genug um das Elend zeitlich zu begrenzen. Die Ansage also:
Kurs auf 3h und am Ende schauen was Körper und Geist noch zulassen. Im
Vergleich zu Leipzig ist die 3h-Gruppe "etwas" größer. Anstelle von
einem Pacemaker gibt es gleich deren vier. Die ihnen folgende Gruppe, die sich
in das endlose Läuferband nahtlos integriert, könnte auf der ersten Hälfte mit
rund 100 Läufern beziffert werden. Einreihen und Genießen - ein Marathon ohne
Druck, so das Motto der heutigen Reise.
Alles läuft friedlich, wenn auch nicht übermäßig
leichtfüßig, eher stupide abarbeitend. Die Pacemaker machen ihr Ding
hervorragend und die Sonne lacht (uns aus). Bei Kilometer 38 dann eine dezente
Beschleunigung, auch weil die Pacemaker nun etwas rausnehmen. Weh tut's so oder
so, dann wenigstens schnell! Leider überholte ich noch Sven, der einen zweiten
Versuch auf die Sub 2:40 angegangen ist. Da kam sofort die Erinnerung an das
letzte Jahr in voller Härte zurück ins Bewusstsein. Zumindest bei mir lief es
aber wie auf Schienen. Das Wort Genugtuung mit Blick auf die unglückliche
Vorbereitung trifft es wohl am besten. In 2h58min32s war es nun geschehen, der
letzte Marathon und auch lange Lauf deutlich über 30 km für die nächsten Monate
ist vorbei. :)
Jetzt heißt es erstmal wieder ein wenig runterzufahren, die
beiden letzten Stadtranglistenläufe des Jahres gut über die Bühne zu bringen
und dann im nächsten Jahr die 10er-Zeiten zu verbessern.