Donnerstag, 27. Mai 2010

Silberseelauf 2010

Die ersten Wochen nach dem Leipzig Marathon hab ich gut zur Erholung nutzen können und mein Training ein wenig angepasst. Mit größeren Schritten und einem leicht gesteigerten Trainingstempo - man könnte jetzt auch von normalen Trainingstempo sprechen - soll es nun langsam aber stetig weiter voran gehen. Dabei fühlen sich meine Beine relativ schwer an. Ob das funktionieren wird?

Beim Silberseelauf über 20 km hat jedenfalls alles geklappt. Auf der ersten von vier Runden konnte ich mit einer vierköpfigen Führungsgruppe gut mithalten, wohlwissend dass die Anderen gemütlich traben und ich im Renntempo unterwegs bin. Die Pace lag bei rund 3:45 min/km. In der zweiten Runde war es dann aber mit der Gemütlichkeit der Anderen vorbei und sie zogen allmählich vondannen. Es wurde mal wieder ein einsames Rennen. Ein Tempodauerlauf mit Druck von Außen. :) Am Ende der zweiten Runde kam dann der Dirk von der LG eXa von hinten und wir liefen ein paar Kilometer gemeinsam. Bis auch er nach vorne verschwand. Aber das kannte ich ja schon vom LE-Marathon. Irgendwo im Niemandsland ... Am Ende wurde es Platz 6 in der Gesamtwertung und einmal mehr der vierte Platz in der AK. Dennoch gibt es wieder reichlich SRL-Punkte: 18 auf einem Streich. Platz 3 in der MHK ist nach heutigem Stand somit realistisch.

Sehr gut gefallen hat mir die Power in den Waden und Oberschenkelvorderseite. Erst nach 15 km kam ich hier vom Gefühl her an das Limit. Die Oberschenkelrückseite hat dagegen noch reichlich Optimierungspotential. Wenn das bis Rostock in den Griff zu bekommen ist ... :)


Am 5. Juni werde ich beim Chemnitz Marathon auf der Halbmarathon-Distanz starten und versuchen unter 1:20:00 h zu bleiben. Mit einem Hauch von Tapering sollte das gut machbar sein, dann stimmen die Bestzeiten wieder auf allen Distanzen. :D

Dienstag, 18. Mai 2010

tortellini alla panna

Die Woche um Christi Himmelfahrt 2010 war reich gespickt mit sportlichen Herausforderungen und eine willkommmene Abwechslung im Trainingsalltag. Mit frisch vollendetem 25. Lebensjahr fand im Rahmen des 19. Landesoffenen Läufertag der SG Motor Gohlis Nord Leipzig am 12. Mai 2010 ein 3000 m Lauf statt. Im kleinen Starterfeld sollte nach reichlicher Startverzögerung eine neue Bestzeit her. Die 10 Minuten sollten in absehbarer Zeit ja wohl machbar sein. Nicht aber heute. Relativ einsam die 7 1/2 Runden abspulend reichte es "nur" zu einer 10:05,x - also 10:06 min. Schade, aber der Abstand zur wohlklingenden 10 Minutenmarke ist jetzt nur noch halb so groß. Das wird schon noch. :)

Nach vollendeter Tat ging es dann zügig zum Auftaktfressen der Fitnesstour 2010 von Halle (Saale) nach Bad Rothenfelde. 4 Tage lang auf und neben dem Rad, über Stock und Stein. Viele bekannte Gesichter aus den letzten beiden Jahren waren dabei, aber auch ein paar Neue.

Die erste Etappe führte von Halle nach Blankenburg im Harz. Der erste Teil der Tour, der über Eisleben führte, birgt alljährig gewisse Gefahren. In den meisten Fällen ist es ja sehr lustig, haufenweise torkelnden Gestalten zu begegnen, nur können sich eben nicht alle beherrschen. Glücklicherweise gab es auch in diesem Jahr keine Zwischenfälle. Der Start war für die Gruppe gegen 8:30 Uhr in Halle an einer Jugendherberge geplant. Da das Wetter passte beschloss ich mit dem Rad nach Halle zu düsen. Am Sportforum kam mir laufenderweise Jan entgegen: gegen 6:30 Uhr!
Insgesamt wurden es an diesem Tag 168 km über Waldwege und Nebenstraßen mit 930 HM. Mit einigen kürzeren Pausen war ich 12 Stunden unterwegs. Da ich mit zu den besser trainierten Teinehmern zählte, war die Belastung aber sehr gering. Der Puls lag während des Fahrens im Schnitt immer recht deutlich unter 120 1/min.

mal wieder Pause machen :)

Am Freitag konnte ich vor dem Frühstück noch eine kleine 5 km Runde drehen. Auf herrlich weichen Waldwegen mit zum Teil sehr schweren Anstiegen war der Lauf die reinste Wohltat für Körper und Geist. Bestens gelaunt ging es somit zum Frühstück in die Jugendherberge zurück. Heute kommt das Highlight: der Brocken. Leider hatte uns das Wetter an diesem Tag einen Streich gespielt. Schönster Nebel verzierte die Landschaft. Sichtweite geschätzte 50 Meter wenn es mal etwas dünner wurde, sonst vielleicht 20 Meter. Sehr Schade. Die Abfahrt empfanden Viele als sehr kalt, doch so schlimm war es nun auch nicht. Beim Glocknerkönig war es deutlich schlimmer. :D Am Ende des Tages waren mit Ankunft in Bad Gandersheim (30 km südlich von Hildesheim) 112 km mit ca. 1500 HM in 9 1/2 Stunden geschafft. Die Übernachtung in einem von Nonnen geführten Kloster war im Einbettzimmer mit Dusche sehr angenehm. Beim Abendessen bei einem Italiener (wo auch sonst?) hab ich wohl irgendwo meine Polar RS200 verloren und nicht wieder finden können. Sehr schade, aber inzwischen ist der Nachfolger schon beschafft - eine F11. Zum reichaltigen Frühstück (nach 5 km Morgenlauf) hat eine Nonne für unsere Gruppe ein Gebet gesprochen, welches wohl nur über einen größeren Umweg oben angekommen ist. An diesem Tag hat es in Strömen geregnet. So wurde aus der Mountainbike-Etappe eine reine Überführungsetappe auf Asphalt.

der Brocken - unendliche Weiten

Bei maximal 5 °C, Gegenwind und Regen lautete das Tagesziel Porta Westfalica. Um die Truppe bei Laune zu halten gab es eine improvisierte Kaffe- und Kakaopause an einer verlassenen Bushaltestelle. Zum Mittag klarte es dann ein wenig auf und die Fahrt auf dem Weserradwanderweg sorgte für entspanntere Gesichter. Bei Ankunft in der Jugendherberge waren die Klamotten sogar fast wieder trocken. Die durchgefrorene Meute taute sich unter der Dusche langsam auf. Ich hab die Zeit nutzen können um von Innen heraus wieder warm zu werden. Direkt neben der Jugendherberge schrie eine ca. 800 m lange Runde mit steilem Anstieg auf Waldboden geradezu nach körperlicher Betätigung. Nach nichteinmal einer halben Stunde war es dann aber Zeit für die Dusche um rechtzeitig zum großen Fressen beim Italiener (deja-vue) zu kommen. Es gab Tortellini alla Panna. Die Daten in Kürze: 112 km, 300 HM, 6:45 h.

der war auch am Wilhelm-Denkmal

Sonntag, der letzte Tag der Tour. Die Sonne scheint und der Wind ist zu vernachlässigen. Vor dem Frühstück bin ich mal wieder zu Fuß losgezogen. Schön ruhig mit ein wenig Lauf-ABC an der Weser entlang wurden es 9 km. Es war traumhaft.
Mit dem Rad ging es hoch zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Dem Wiehengebirge folgend strampelten wir auf knappen 50 km ständig steil bergauf und bergab. Die folgenden Kilometer wurden deutlich flacher und waren asphaltiert. Mit Ankunft in Bad Rothenfelde hatten wir für den Sonntag 80 km mit 1200 HM in 8:30 h absolviert. Unsere 24 köpfige Gruppe ließ sich im Eiscafe San Marco nieder und genoss diverse Eisköstlichkeiten - sehr zu empfehlen!

Nach dem abschließenden gemeinsamen Abendmahl :D fuhren wir gegen 22:00 Uhr geduscht (Mensch und Rad) mit einem Kleintransporter zurück nach Leipzig. Im Bett lag ich letztlich 3:30 Uhr. Davon muss ich mich erstmal vier Wochen lang erholen. :)


Nächstes Jahr ist ein Abschnitt entlang der Innerdeutschen Grenze geplant - ich bin dabei!