Nach zähem Ringen mit einem unbekannten Virus im Dezember
und zu Jahresbeginn stellt sich langsam Besserung ein. Dieses Jahr soll es ja
endlich mal wieder auf den kürzeren Strecken bis 10 km vorwärts gehen. Passend
dazu gibt es auch starken Zuwachs im Verein im Bereich unter 35 min auf 10 km.
Derzeit sind die Kollegen noch unerreichbar und es gilt für mich schön die
Bälle flach zu halten im Training. Aber die Motivation ist einfach wesentlich
höher. Also erstmal kein Training nach Greif, stattdessen werden die Unterlagen
für die Zukunft abgelegt. Vielleicht komme ich noch mal in die Verlegenheit als
Trainer zu fungieren. :) Ein wenig Reinschnuppern konnte ich in den letzten
Wochen aufgrund verletzungsbedingter Personalnot im Verein.
Die Landesmeisterschaften in Chemnitz dienen jetzt zur
Standortbestimmung. Genaue Prognosen zu realistischen Zielen waren nur schwer
möglich, jedoch zeigte sich im Training, dass 3:20 min/km über die 3.000m nicht
vollkommen illusorisch sind. Somit stand ich mit einer festen Aufgabe am Start
des für seine extrem trockene Luft berühmten Rennens. Premiere in der M30. Das
Rennen findet zusammen mit der M35 statt, zudem sind Medallienplätze von
vornherein ausgeschlossen. Die Zuteilung des Startplatzes ganz außen in der
ersten Reihe kommt mir nicht ganz ungelegen. Das macht das hinten Einsortieren
angenehm risikoarm und übersichtlich, wobei sich das ganze Starterfeld ruhig
und souverän sortiert. Nach wenigen Metern liege ich an vorletzter Stelle, das
Feld bleibt recht dicht beisammen. Im Idealfall kommen nun 15 saubere Runden in
jeweils 40s. Nach 400m liege ich 2s vor dem Plan und laufe langsam auf Schrambo
samt Verfolger auf. Die Pace der beiden passt bis in die drittletzte Runde sehr
gut, dann werden die beiden etwas langsamer. Was nun? Die
Geschwindigkeitsdifferenz zum Plan und auch meiner Leistungsmöglichkeit ist
marginal, außen überholen in den Kurven fast nicht möglich. Zu Beginn der
vorletzten Runde bleibt nix mehr anderes als Risiko übrig. Die Rundenzeiten
liegen inzwischen 2 Sekunden hinter Plan und bis zum Ziel ist nicht mehr weit.
Forsch vorbei an den beiden, aber immer unter der Maßgabe noch ein wenig Luft
für die letzte Runde zu lassen. Es wird nun sehr eng mit der 10:00 aber die
letzten Kräfte reichen nicht ganz für eine einstellige Zeit. 0,2 Sekunden zu
langsam. :)
Wie jedes Jahr an gleicher Stelle kämpft man nun darum,
nicht zusammenzubrechen und sich der trockenen Luft zu ergeben. Auch das klappt
und nun wird wieder Wasser gesoffen wie ein Kamel. Das setzt einen bei der
Heimfahrt mächtig unter Druck. Auf dem Ergebnis lässt sich aufbauen und die
Saisonplanung auch besser mit Zeiten füttern. Das nächste Rennen wird der
Winterlauf über die 10km, mal schauen wie der Start in die
M30-Stadtranglistenwertung wird.