Dienstag, 18. Juni 2013

Erzgebirgstraverse 2013

Unverhofft kommt oft. :) Nichts Böses ahnend trainiere ich wie die letzten Wochen dienstags auf dem Testfeld 2000er Intervalle. Da drehen zwei bekannte Gestalten Ihre Runden, Alex und Marcus. Bei der exa herrscht Notstand für die diesjährige Erzgebirgstraverse! Nun kann man die Bedeutung der Traverse für die LG exa gar nicht groß genug einschätzen und wenn schon jemand vom "Klassenfeind" SC DHfK angeworben wird, dann gibt es kein Entrinnen mehr. Kurz: 18,8 km Crosslauf mit reichlich Höhenmetern und einem Holzlöffel in der Hand gewonnen.
Zur Erläuterung. Die Traverse ist ein Staffellauf gegliedert in 11 Etappen über 180 km über den Erzgebirgskamm. Fahrradbegleitung ist erlaubt, aber nicht Pflicht. Die Strecken sind nur teilweise markiert, die LG exa setzt bei der Navigation auf Garmin Forerunner. Der Start erfolgt morgens um 4:00 Uhr und der Staffelstab ist ein Holzlöffel.

Meine Etappe ist 18,8 km lang und führt von Seiffen nach Holzhau / Teichhaus. Neben einen geliehenen Garmin Forerunner 310xt mit geladener Strecke bekam ich sogar eine Fahrradbegleitung verpasst. Wie sich herausstellt war dies für Navigation nicht notwendig, fürs Tempohalten aber umso mehr. :)
Der zu belaufende Untergrund war sehr abwechslungsreich. Von asphaltierter Straße, über gut befestigte Waldwege bis hin zu sehr groben Schotter und verwilderten Waldwegen war alles dabei. Zum Glück hatte es nicht geregnet!
Direkt nach der Staffelstabübergabe von André ging es mit ca. 15 Minuten Rückstand auf die Führenden von Traktor Hermsdorf. Ohne die Strecke oder den direkten Laufgegner einschätzen zu können ging es in ordentlichem Tempo los. Nach einer ausgiebigen Ruhewoche (infolge kleiner muskulärer Probleme) fühlte ich mich fit für 19 km "Was-mich-auch-immer-erwarten-wird". Das ist so ein bisschen wie Firmenlauf. :D
Als es mal wieder steiler bergauf ging hab ich konsequent Fahrt rausgenommen um den Puls flach zu halten und hier nicht noch den Heldentot zu sterben. Die Sonne drückte ganz schön, aber es war ein geiles Feeling!
Die Loipen herunterzustürzen hatte schon etwas von Abenteuer und immer wieder zwischendurch ein kontrollierender Blick auf die Wurmnavigation. Es lief richtig rund. Besonders viel von der Landschaft habe ich nicht mitnehmen können - die Sturzgefahr war ausgerechnet an den Stellen mit etwas Ausblick besonders groß. Aber was soll‘s - ist ja keine Vergnügungsreise im üblichen Sinne. Auf den letzten Kilometern meldete sich zunehmend mein rechtes Knie, sodass ich bergauf und bergab etwas unrund lief. Gerade jetzt, kurz vor Schluss, kam auch noch eine richtig eklig zu laufende Bergab Passage. Auch wenn es nur ein paar Hundert Meter waren, gefühlt nahm es kein Ende ... Wie aus dem Nichts stand aber auf einmal eine kleine Gruppe von bunt angezogenen Menschen am Horizont. Das können nur die anderen sein! Die Wechselstelle ist also nicht mehr weit weg. Nur noch ein Knick nach rechts und die Verantwortung (der Staffelstab) konnte an Johnny weitergegeben werden. 

Ca. 1:16 h für 18,8 km bei polargemessenen 320 positiven und 380 negativen Höhenmetern. Macht einen Schnitt von 4:03 min/km. Nach Hörensagen konnte ich wohl 7 Minuten auf Traktor Hermsdorf herausholen, für den Gesamtsieg hat es jedoch leider mit 2 Minuten Rückstand im Ziel nicht gereicht. Aber auf jeden Fall ein klasse Event von und mit klasse Läufern.

2013 - top oder flop!

Wo nun schon fast die Hälfte des Jahres vorbei ist, soll der Blog mal wieder etwas Leben eingehaucht bekommen.

Die ersten Monate vergingen mit unzähligen Laufkilometern auf dem Laufband. Die permanente Dunkelheit zum Feierabend trieb mich geradewegs ins Fitnessstudio. Da war es wenigstens auch nicht glatt oder kalt. Hat auch den Vorteil, dass man sich eher die Zeit für ordentliches Krafttraining und ein gründliches Dehnungsprogramm nimmt. Ohne konkrete Pläne für einen Wettkampf im Frühjahr ging es absolut unvoreingenommen im Trainingsjahr voran. Ausgehend von einer Leistungsdiagnostik bei der MEAM waren die Trainingsbereiche auch kein großes Rätsel. Die Landesmeisterschaften und einige Stadtranglistenläufe sollten "nur" dem Verein dienen, um die Statistik ein wenig zu unterstützen. Eigene Ziele verfolgte ich dabei weniger.

Anfang März ergab sich die Gelegenheit bei einem Kurztrainingscamp vom SC DHfK mit Trainerlegende Thomas Prochnow in Kontakt zu kommen. Mit neuer Literatur ausgestattet habe ich mir seinen Rahmentrainingsplan für "Marathon in 2:25 bis 3:30" geschnappt und an meinen Terminkalender, sowie Trainingsumfang/-intensität angepasst. Zusammen mit ein paar allgemeinen Fragen und meiner Leistungsdiagnostikauswertung bekam ich nun wertvolle Hinweise für das Training.

Beim Leipzigmarathon sollte es etwas unambitioniert auf die Halbmarathonstrecke gehen. Es ergab sich für ein paar Kilometer, dass ich Kathrin Bogen begleitete. nach ungefähr 10 km musste sie jedoch leider Tempo rausnehmen und ich machte mich fortan alleine auf den Weg. Schnell fand sich eine kleine 3er-Gruppe, in der bis Kilometer 18 ein wenig Ablenkung vom eigenen Leid fand. Nach 1:20:21 war der Spuk vorbei und die Beine komplett leer.

Mitte Mai fand wieder die alljährliche Mountainbike Tour von Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag statt. Diesmal ging es von Altenberg aus auf indirektem Wege nach Dresden und wieder zurück. Highlight war dieses Jahr ein Mountainbike-Biathlon unter der Aufsicht von Manfred Beer. Es gab keine Schussverletzungen bei allen Beteiligten! Wirklich eine schöne Sache. :)

Für 2013 gibt es für mich nur ein Ziel: Sub 2:40 h beim Münchenmarathon. Definitiv nicht leicht, aber machbar. Der offizielle Start des 25-wöchigen Trainingsplans war der Montag nach dem Leipzigmarathon - also perfekte Jahresplanung! :)
Die Anlaufphase verläuft noch etwas zäh und regelmäßig plagen mich kleinere Wehwehchen. Zurzeit weiß das rechte Knie nicht so recht was es sagen soll. Mal schauen, spätestens im August muss sich alles eingepegelt haben - die Form ist derzeit nicht so schlecht.