Montag, 31. August 2015

Tauchscher Stadtlauf - 27s schneller als 2012

Die Frage zur Fitness für den Tauchschen Stadtlauf nach den 3 Halbmarathons kann durchaus mit sehr gut beantwortet werden. Das Endergebnis von 35:19 min bedeutet sowohl einen für mich hervorragenden 3. Platz in der Gesamtwertung und eine um 27 Sekunden verbesserte persönliche Streckenbestzeit. Einfach schön ... :)

Nun aber von vorn. Mit dem Auto schön stressfrei eine gute Stunde vorher zusammen mit Daniel angereist, war alles vertraut wie immer. Ab zur Turnhalle die Startunterlagen holen und erstmal in Ruhe umziehen. Klar, permanent trifft man die ganzen bekannten Gesichter und plaudert mal hier, mal da. Für das Einlaufen gönne ich mir ein wenig Ruhe in etwas weiter entfernten Seitenstraßen. Nach einer anstrengenden Woche und einem nicht weniger fordernden Arbeitstag brauche ich das einfach. Wenige Minuten vor dem Start sortiere ich mich in die Meute ein. Zweite Reihe, denn gemäß Papierform sollte es zwar durchaus für die Toppten reichen können, mehr zu erwarten wäre aber vermessen gewesen.
Nach dem Startschuss kommt's wie es kommen muss. Genau vor mir bildet sich eine kleine nicht zu durchdringende oder zu umrundende Wand aus drei Läufern, während links und rechts alles vorbei schießt. Also erstmal Ruhe bewahren und bloß nicht auf die Schn... fliegen. Zwei drei Kurven weiter ist der Weg dann frei, weil alles eine riesen Angst vor Kopfsteinpflaster hat. Ein Blick nach vorn zeigt nun, dass Nic mit einem unbekannten Läufer davonzieht und sich dahinter eine größere Gruppe mit bekannten Gesichtern bildet. Es vergehen einige Hundert Meter bis ich den Anschluss finde und mich am hinteren Ende der Gruppe einsortieren kann. Läuft. Das Tempo passt, nur irgendwie hat die Gruppe aufgrund der Streckenführung keinen gleichmäßigen Rhythmus. Es zieht sich wie bei einem Radrennen am Ende einer sehr großen Gruppe. Kurz vor Ende der ersten von 4 Runden spült es mich nach vorne. Durchgangszeit Runde 1: 8:59 min. Entspricht einem Kurs auf knapp unter 36 min. Zu schnell ist anders. Das allgemeine Wohlbefinden bestärkt mich in der Überzeugung einen Hauch mehr Gas geben zu können. Zusammen mit der Flexibilität eines Einzelläufers entsteht ein kleiner Vorsprung der in den beiden mittleren Runden kontinuierlich steigt. Jetzt macht's richtig Spaß. Überall Leute die man kennt, das aktuelle Tempo geht für meine Verhältnisse recht komfortabel von der Hand und ich kann an den stärkeren Anstiegen in Ruhe mein Ding machen - ein wenig rausnehmen. In Runde 3 verheddere ich mich noch ein wenig in einem Absperrband nach einer Kurve. Bis auf drei Sekunden Zeitverlust passiert aber nix weiter tragisches. Geiles Rennen - bis zum letzten Meter.

Bei den Siegerehrung wird dann deutlich wie stark der SC DHfK Leipzig heute aufgetreten ist. Neben 16 Altersklassensiegen stellen wir auch Gesamtsiegerin (Juliane) und Gesamtsieger (Nic) über die 10km, sowie die Gesamtsieger über 5 und 2,5 km. Die Bude rockt! In den nächsten Wochen wird sich dann zeigen, ob meine Rahmentrainingspläne bei den Laufgruppen den gewünschten Erfolg bringen. Bis jetzt lässt sich nur sagen, dass sie zumindest nicht durch kurzfristige negative Leistungsentwicklung auffallen. :)


Donnerstag, 27. August 2015

Sieg beim Cospudener Seelauf!

Es sollte ja nur ein intensiver Dauerlauf her und damit es nicht zu schwer und einsam wird, bot sich der Cospudener Seelauf an. Knapp über 4er Schnitt wie beim 2-Tage-Marathon in Eilenburg durchlaufen und als 10. oder so ins Ziel kommen. Soweit die Theorie. In der Praxis war ich bei Erfüllung der Pacevorgabe nach Durchlauf der ersten Hälfte, mit nur einem Mitstreiter als Begleitung, Teil der klar führenden Spitzengruppe. Und nu?
Natürlich alles fürs Team! Für den Verein, für unseren BMW-Sponsor! Da ich meinen Mitstreiter nicht kannte, wollte ich auch kein Risiko eingehen. Er atmete zwar recht schwer, nur muss das noch lange nix bedeuten. Also – inzwischen schon bewährte Tradition – nach 16 km das Tempo erhöht. Am Cossi kann ich ja nun mittlerweile schon mit verbundenen Augen rumlaufen und jeder Meter Asphalt ist mit seiner Geschichte über die unterschiedlichen Jahreszeiten bekannt. Es rollt gut und nach wenigen hundert Metern ist der Sieg weitestgehend gesichert. Die letzten Kilometer heißt es dann einfach genießen. Die Glückssträhne wird nicht mehr lange halten und beim Cospudener Seelauf in der Liste der Sieger seinen Platz zu finden, macht auf jeden Fall ein wenig stolz. Die Zielzeit von 1:23:25h über ca. 20,8km bedeutet einen Schnitt von ca. 4:00 min/km. Nicht die Welt, reicht heute aber! :D To finish first, you have to finish first.

Fast noch wichtiger als die kleine Siegesserie ist aber das Wissen, auf einem guten Weg für die Sub 2:40 in Leipzig im kommenden Frühjahr zu sein. Unabhängig von der Vorbelastung scheinen 4:00 min/km auch unter schwierigeren Umständen und kurzen Belastungspausen mit Reserve nach oben machbar zu sein.
Mal gucken wie fit ich mich zum Tauchschen Stadtlauf bekomme. Danach ist dann mal wieder ein wenig Zeit zum Durchatmen.

Stundenpaarlauf und 2-Tage-Marathon Eilenburg

Es ist mal wieder Wettkampfsaison. Da es ja keinen Marathon dieses Jahr gibt, darf so richtig mitgespielt werden. Nächster Spielplatz: Testfeld. Es wird Stundenpaarlauf gespielt. Ursprünglich von Olaf auf die Idee gebracht worden, musste dieser dann doch absagen. Da sich Franzi opfert und mit mir starten will, darf ich aber doch mitmachen. :) Das Mixed-Team "Trainingsprinzip Hoffnung" ist gegründet und einsatzbereit. Mit schönem pinkfarbenem Staffelstab drehen wir unsere Runden. Immer schön 300m im Wechsel. Als Startläufer kommt mir die glorreiche Idee dem Tumult im Feld beim ersten Wechsel zu umgehen und setze mich vorne an die Feldspitze. Das hält natürlich nicht lange an, zeigt aber Wirkung bei der Konkurrenz in der Mixed-Wertung - namentlich unter dem Familiennamen Bogen bekannt. Diese zeigten sich doch ein wenig irritiert bis sich dann herausstellt, dass Bogens nur 30 min und wir 60 min laufen. Der Sieg in der Mixed-Wertung scheint sicher und so werden wir ein wenig langsamer. Zu langsam um am Ende die 18km-Marke zu knacken. Mit 17900m und gewonnenen Ikea-Handtüchern können wir aber sehr zufrieden sein.

Zweimal Schlafen und der nächste Wettkampf steht vor der Tür. 2-Tage-Marathon in Eilenburg. Zusammen mit Franzi geht am Samstagnachmittag bei schönstem Sonnenschein die Reise los. Ursprüngliches Ziel war mal zu schauen wie weit ich derzeit mit dem geplanten Marathonrenntempo für Leipzig 2016 von 3:45 min/km komme. Die ersten Kilometer auf Asphalt waren - allein in Front laufend - wie zu erwarten kein großes Problem. Bei den anschließenden Wald- und Feldwegen beende ich dann aber mein Vorhaben und begnüge mich mit einem glatten 4er Schnitt. Der sandige, teils steinige Untergrund und die zahlreichen Unebenheiten lassen eh keine aussagekräftigen Ergebnisse zu. Neue Vorgabe wird somit die Führung zu behalten und soweit möglich ohne unnötige Investitionen auszubauen. Umso entspannter wird es dann am zweiten Tag. Einziger sichtbarer Verfolger ist und bleibt Benjamin Köhler, der aber auch mindestens 500m Rückstand hat. Für Orientierung sorgt das Führungsfahrzeug von der Bundespolizei, das mit Blaulicht und sehr großem Abstand nach vorne unterwegs ist. Die letzten Kilometer vor und in Pressel - dem Zielort - ziehen sich mächtig in die Länge. Kein Wunder, geht es ja auch ordentlich bergauf und die Sonne scheint so schön ... Nach 1:22:45h erreiche ich als Tagessieger mit fast einer Minute Vorsprung das Ziel. Keine Glanzleistung, bezogen auf die Strecke und den etwas schweren Beinen vom Stundenpaarlauf sehr solide. Morgen geht es dann nur noch um Ergebnisverwaltung. :) Zum Abend lud das örtliche Gasthaus zum gemeinsamen Essen der Übernachtungsgäste aus Hotel und der von mir gewählten Massenunterkunft. Die Masse war nur 8 Personen groß, die örtliche Turnhalle mit richtigen Betten ausgestattet. War vollkommen ausreichend und dazu noch gratis!
Am nächsten Morgen war dann das Starterfeld naturgemäß kleiner, schließlich fehlten ja die Halbmarathonis von gestern. Benjamin ist auch wiedergekommen. Die taktische Vorgabe konnte klarer und einfacher nicht sein: dranbleiben, zurückhaltend mitlaufen und gucken was passiert. Die ersten 5 Kilometer laufen wir wieder in einem glatten 4er Tempo. Die Beine waren erstaunlicherweise recht frisch, es herrschten angenehm milde Temperaturen und es geht ein wenig bergab. Besser könnte es nicht laufen. Nach besagten 5 Kilometern wird Benjamin dezent langsamer. Wie ich nach dem Rennen erfahre wegen Magen- und Kreislaufproblemen. Ohne es zu merken kommen aber Gregor Bogen und André Schmidt von hinten. Erst nach mehreren Hundert Metern drehe ich mich skeptisch um, da die Schritt- und Atemgeräusche so gar nicht mehr zu Benjamin passten. Der Bitte das Tempo von ca. 4:00 min/km zu halten und so als Pacemaker zu fungieren komme ich nach - ein anderes Tempo würde auch sowieso keinen Sinn machen. Die Beine sind gut und bleiben es auch. Da wir auch die ganze Zeit im Schatten laufen brauch ich nicht mal die Getränkestellen nutzen, was etwas für Verwirrung bei den anderen sorgte. Die letzte Getränkestelle befindet sich ca.3 km vor dem Ziel. Eine hervorragende Möglichkeit sich den Tagessieg zu sichern. :) Dachte ich zumindest. Man ahnt ja nicht, wie sich 3km Landstraße in der Mittagssonne ziehen können. Nun taten die 3:45min/km schon mehr weh. Da nützt auch der inzwischen sichere Vorsprung nix - jetzt bestimmen der eigene Ehrgeiz und noch wichtiger der Anspruch an sich selbst als pflichtbewusster GREIFianer eine ENDbeschleunigung auch wirklich zu ENDE zu bringen, das Tempo. Die Erlösung erfolgte nach 1:24:01h im Ziel. Das war definitiv kein entspannter Sonntagsspaziergang. :D
Nach getaner Arbeit schnappe ich mir schnell meine Sachen und tauche unter ... im Kiessee. Allein für diesen Moment hat sich der Spaß gelohnt. Es sollte aber noch besser kommen. Bei einer Investition von 18 Euro für den Start und 6 Euro für das Frühstück gab es 50 Euro für den Gesamtsieg und eine handgetöpferte Tasse mit Untertasse für den AK-Sieg. Von dem tollen Pokal mal ganz zu schweigen. Da bekommt man ja schon ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich gibt es den Lauf auch nächstes Jahr wieder, klasse Veranstaltung. Am SC DHfK Leipzig soll es nicht liegen, haben wir ja gefühlt fast jeden 4ten Teilnehmer gestellt.

Am darauffolgenden Dienstag gab es sogar eine namentliche Erwähnung mit Zitat in der LVZ. Sex sells ... oder so ähnlich. :D




Mittwoch, 19. August 2015

Sommerabendlauf und Wurzener Ringelnatzlauf

2015 will die Hitze nicht mehr gehen. Auch nicht schlecht. Nur beim Laufen manchmal etwas viel. So auch beim Sommerabendlauf am Auensee. Die Strecke wurde vorsorglich zu Recht von 20 km auf 10 km eingekürzt - auch so war es schwer genug. Etwas zu zügig gestartet kamen ab km 4 die Magen- und Kreislaufprobleme. Die ersten 5 km waren dennoch nach nur knapp über 18 Minuten erledigt, danach wurde es aber immer unangenehmer. Am Ende nur eine 38:59 - das reicht aber wenigstens für die volle Punktzahl in der Stadtranglistenwertung. Die nun erreichten 143 von maximal 147 möglichen Punkten werden aller Voraussicht für den AK-Sieg am Jahresende reichen. Damit war dieser Freitag mit seinen schwül-warmen 35 °C auch ein Erfolg, wobei sich Erfolg auch gerne anders anfühlen darf. :)

Nur zwei Tage später fand dann die fünfte Auflage des Wurzener Ringelnatzlaufes statt. Das Wetter war besser zum Laufen, die Strecke definitiv schlechter. Was an Temperatur weniger war, kam an Höhenmetern und Untergrundbeschaffenheit dazu. Welch heroische Variation des repräsentativen Tempotrainings. Das überschaubare Starterfeld ließ Sven und Seamus als aussichtsreiche Siegkandidaten erkennen, wobei Seamus in letzter Zeit sehr anfällig gegenüber der Hitze gewesen ist. Das sollte sich leider auch heute wieder zeigen. Vom Start weg spurtete erstmal ein mir unbekannter junger Läufer vorweg, den aber alle anderen kannten und gleich zu verstehen gaben, dass derjenige mit Sicherheit bald einbrechen würde. Zusammen mit Sven somit auf Verfolgungkurs. Es war kein Kampf gegeneinander, vielmehr wurde es ein stimmungsvoller gemeinsamer Tempolauf. Von den Problemen beim Sommerabendlauf war nix zu spüren. Mit ca. 3:35min/km zogen wir durch die recht verwinkelten Straßen und Gassen und setzten uns in der zweiten Runde langsam und kontinuierlich nach vorne ab. Mir war klar keine Chance auf den Sieg zu haben, dass wäre selbst ohne den Sommerabendlauf in den Knochen eine sehr vage Hypothese gewesen. Zu zweit war es aber deutlich angenehmer -zumal wir uns auch absichtlich beim Tempo leicht zurückhielten. Mehr als auf Platzierung laufen hätte keinen Sinn gemacht und so trugen wir in Formation unsere BMW-DHfK Leipzig Singlets durch Wurzens Straßen unter der Moderation von Roman Knoblauch. Nach 36:22 min kamen wir kurz nacheinander ins Ziel. Dies war auch der Moment in dem ich erfahren hatte, dass wir mit Transponder laufen sollten. Beim Durchwühlen meines Startbeutels habe ich davon nix gesehen - war in einem Werbeprospekt geschickt versteckt :D . Da unser Vorsprung groß genug war, ließ sich dass zum Glück noch unbürokratisch klären, auch wenn die Zielzeit in der Ergebnisliste nicht stimmt. Hauptsache die vielen Preise stimmen und das taten sie. Nur gut, dass ich nicht mit dem Rad gekommen bin. :D

mal kurz in Führung liegend