Montag, 27. Juli 2015

Leipziger LVB Triathlon 2015 - 2:25:14h (Platz 82)

Nach genau 6 Jahren sollte es mal wieder soweit sein - Triathlon in Leipzig am Kulkwitzer See. Die alte Zeit von 2009 gliederte sich wie folgt:

+ Schwimmen in 34:34 min
+ Wechsel 1 in 3:30 min
+ Rad in 1:11:44 h
+ Wechsel 2 in 1:52 min
+ Laufen in 38:31 min
+ Gesamtzeit 2:30:11 h
+ Platz 191

Das naheliegende Ziel ist dementsprechend unter 2:30h zu kommen. So umfangreich und auch effektiv das Lauftraining ist, so umfangsarm und wild erfolgte die Vorbereitung bei allem anderen. Das Schwimmtraining beschränkte sich auf zwei einstündige lockere Schwimmeinheiten in der Halle und einmal Freiwassertraining von ca. 15min Umfang im Kulki. Davor monatelang nix mit Schwimmen. Dementsprechend maximal erholt. Beim Rennradfahren dann Ähnliches. Stolz erfüllt eine Woche vor dem Triathlon hab ich es doch noch hinbekommen mein Rennrad nach einem Jahr Pause wieder fahrbereit zu machen. Das Rennradtraining beschränkte sich dann auf den täglichen Arbeitsweg - praktischerweise wurde bei meinem Alltagsrad ein paar Tage zuvor der Sattel geklaut. 20 Minuten am Stück auf dem Rennrad sind nachgewiesener Maßen auch kein Problem. Alles andere ergibt sich. :D

Topmotiviert und ahnungslos/unbeschwert erreichte ich dann am Sonntag frühzeitig den Wettkampfort. Maik und Sebastian waren ebenfalls am Start - vielleicht ein positives Zeichen. Da man irgendwie doch fast jeden Zweiten kennt, kommt es zu einem Gespräch nach dem anderen bis es dann endlich losgeht. Schön frisch und windig war es.
Beim Schwimmen konnte ich schön von hinten das gewohnte Chaos beobachten. Der erste Kilometer ging recht entspannt vonstatten, dann wurde es zunehmend zäher. Aber alles noch im stocksoliden Bereich. Der Übergang zum Laufen in den Wechselgarten war unproblematisch. Beim Anlegen des Radoutfits hab ich mir dann doch etwas mehr Zeit gelassen. Auch auf Socken wollte ich nicht verzichten. Gerade hier beim Wechsel sieht man klar die Unterschiede zu den Spezies. Aber jetzt geht ja schließlich erst die Post ab. Ohne Wissen um die aktuelle Position oder Rennzeit unbeschwert Attacke aufm Rad!!! Das große Überholen beginnt. Mit klassischem Rennrad, alter 105er Schaltung, Alu-(Billig)Rahmen ohne Auflieger in wahrscheinlich alles andere als effektiver Sitzposition. Der Zatopek des Radfahrens. Ohne Tacho, nur die Herzfrequenz auf der Uhr, was ja ohne aussagekräftige Vorbereitungsaufzeichnung auch nicht weiterhilft. Ich nenne es mal Natural-Cycling. Nur ca. 10 Überholungen von hinten stehen zahlreiche Überholmanöver nach vorne entgegen. Leider zeigt sich bei diesen sehr starken Gegenwindverhältnissen massives Windschattenfahren bei vielen anderen. In der dritten Runde hängt sich auch bei mir einer hinten ran. (Kann das Tempo aber auch so nach ca. 10 min nicht mehr halten - Ätsch!) Völlig überraschend überhole ich auch Sebastian. Dann kann ich ja so schlecht nicht unterwegs sein.
Der Wechsel von Rad zum Laufen verlief standesgemäß stümperhaft. Langsam aus den Klickpedalen raus und zu früh den Helm abgesetzt. Nach Zurechtweisung keine 10m von meinem Wechselplatz wieder aufgesetzt - Zeit spielt ja keine Rolle im Wettkampf. :D
Endlich die ersehnte Lieblingsdisziplin erreicht. Laufen. Ich hab mir die Salomon S-Lab mit Schnellschnürsystem ausgesucht. Genau die richtige Wahl. Socken hatte ich ja bereits an. Es kann also nix passieren. Komfortabel hart erstmal reinkommen und versuchen locker zu werden. Jetzt fühle ich mich wieder wie zu Hause. Bis auf Sebastian kurz vor Schluss wird nur noch überholt. Die Beine sind gut, der Puls hält sich auch angenehm zurück. So macht das Spaß! Die vielen Zuschauer in der Nähe des Wechselgartens tuen verdammt gut. Nur wenige Sekunden hinter Sebastian laufe ich ins Ziel und stelle erfreut fest, dass die Anzeige der Zielzeit unter Berücksichtigung des Zeitversatzes der Tageslizenzstarter eine Zielzeit vergleichsweise deutlich unter 2:30h zeigt. Bei den schweren Verhältnissen auf der Radstrecke und der speziellen Vorbereitung ein Traum. Sogar unter die Top 100 hat es gereicht. Verbesserungen an allen Fronten.

+ Schwimmen in 34:04 min (-30 s)
+ Wechsel 1 in 2:56 min (-34 s)
+ Rad in 1:11:03 h (-41 s)
+ Wechsel 2 in 1:45 min (-7 s)
+ Laufen in 35:26 min (-185 s)
+ Gesamtzeit 2:25:14 h (-4:57 min)
+ Platz 81

Montag, 13. Juli 2015

Bismarckturmlauf - mal nicht Platz 3 sondern 2!

In den letzten Wochen war ja eigentlich immer egal was ich laufe, am Ende war's der dritte Platz. Auch diesmal sah es danach aus. Die Strecke ist weder einfach noch in der Länge mit irgendwas vergleichbar, dazu noch schwül-warmes Wetter. Somit ein klassisches Rennen um Platzierungen, in diesem Fall somit Stadtranglistenpunkten. Sebastian ist bald aus den Flitterwochen zurück, dann wird es schwer mit voller Punktzahl bei den entsprechenden Läufen. Heute also nach Möglichkeit voll zuschlagen und 21 Punkte holen.
Kurz vor Start wird klar, dass eigentlich nur Christian von Spergau und Seamus vom Papier her schneller sind. Beide nicht in der M30 der Leipziger Stadtrangliste - kann man also unbeschwert ziehen lassen. Nach den intensiveren Läufen in den letzten Wochen ist ein wenig Zurückhaltung eh angesagt. Dazu gesellen sich noch ein paar jüngere Athleten, die nicht die volle Distanz laufen und somit auch nicht in der Gesamtwertung auftauchen. Bereits auf den ersten Metern setzen sich dann Christian, Seamus und besagte "Kurzstreckler" deutlich ab. Ob die das durchhalten? Bis auf Christian glaube ich das nicht und werde damit auch Recht behalten.
Es sind zwar gut ertragbare Laufbedingungen, aber bei einem Wettkampf von mehr als einer Stunde Länge ist hier definitiv Haushalten mit den Kräften angesagt. Im komfortabel-hartem Dauerlauftempo versuche ich effektiv Meter zu machen und nehme gerade auch bei den kurzen aber kraftraubenden Anstiegen ordentlich Tempo raus. Das Rennen wird eh recht einsam. Mitte der ersten Runde lässt es Seamus ein wenig ruhiger angehen und wird im Verlaufe des Rennens wieder Kreislaufprobleme bekommen. Ich merke nur, dass er auf einmal nach hinten weg ist. Aus dem Kreis der jungen Läufer ist bald nur noch Tibor vor mir und ich hole stetig auf. Immer schön die Herzfrequenz im Blick und einfach kommen lassen. Herrlich. Ist wie der Sonnenwendlauf. Kein Druck von hinten und keine Veranlassung irgendwas nach vorne zu probieren. Zum Überholen von Tibor reicht es dann nicht mehr, da er ja nicht mehr auf die 3. Runde gehen muss. Nun war endgültig Ruhe um mich herum. Jetzt ging es ein wenig ans Überrunden. Viele haben doch massive Probleme mit dem Wetter. Aber alle kämpfen sich erfolgreich durch. Im Ziel dann wieder dieses leicht irritierende Gefühl nicht ans Limit gegangen zu sein. Aber genau richtig in der jetzigen Phase der Sommerregeneration in den Greifjahresplänen. Platz 2 in der Gesamtwertung - ein sympathisch positiver Trend. :D
Am Ende sind die 16,5km mit ca. 3:49 min/km über die Bühne gegangen. Im Gesamten bin ich frohen Mutes im kommenden Frühjahr ein wenig schneller in Leipzig den Marathon anzugehen. Das Training läuft seit ein paar Wochen wirklich gut und die Umfänge sind in dem Bereich, der 2012 schon für sehr gute Ergebnisse sorgte. Das verminderte Lauftraining in den nächsten Wochen passt perfekt zu den Vorbereitungen für den Leipziger Triathlon, wobei dort nur Spaßhaben im Vordergrund stehen wird. Der Spaß wächst natürlich bei einer Zielzeit unter 2:30h. :)

Montag, 6. Juli 2015

Hitze-Halbmarathon in Chemnitz in 1:21:11h (3. Platz gesamt)

Es wird ein heißer Ritt, das war schon vorher klar. Bei Temperaturen um 35°C war mit der ursprünglich geplanten neuen HM-Bestzeit nicht mehr zu rechnen. Aber nur locker mitlaufen und ankommen, wenn die Möglichkeit auf eine guten Platzierung besteht? Nö.

Am Morgen ging es zusammen mit Sandra, Nina und Robert von Lauftraining.com in den warmen Süden Sachsens. Pünktlich und entspannt kamen wir in Chemnitz an, wo auch Katha zu uns stieß. Schön chillig im Schatten bis kurz vor dem Start gewartet, machten wir dann langsam los zum heißen Pflaster. Die Sonne knallt in den Startblock, wo sich Halb- und Viertelmarathonis versammelten. Der beliebte Moderator Bernd Lindner ist wieder gut drauf (kennt man gar nicht anders :) ) und macht eisern sein Ding. Wer welche Strecke läuft lässt sich größtenteils herausfinden, aber am Ende verliert man eh wieder die Übersicht. Die Ziele waren weitgehend klar. Ein Podestplatz wär fürs BMW-DHfK Team sehr schön und bei der Zeit müssen wir mal schauen.

Der Startschuss fällt und vorne geht es ab wie die Feuerwehr. Zwei Läufer enteilen im Affenzahn dem Rest des Feldes. Alle sind ein wenig orientierungslos und somit rennt ein sehr unstrukturierter Haufen hinterher. Jetzt nicht übertreiben und einfach mal kommen lassen. Wie üblich geht es nun platzierungsmäßig langsam nach vorne. Wahrscheinlich ein wenig zu schnell für die gesamte Distanz, aber in den letzten Wochen war die risikoreiche Variante immer die Richtige.
 Kurven und kurze Anstiege machen es zwar nicht leichter, aber so ist wenigstens für Ablenkung gesorgt. In der Mitte der ersten Runde wird dann schnell deutlich, dass ich zusammen mit einem weiteren Läufer gerade auf Platz 2 und 3 liege, ohne das nach vorne oder hinten weitere Halbmarathonis zu sehen sind. In den flachen Abschnitten laufen wir recht konstant um die 3:40 min/km - also rein theoretisch aktuell Bestzeitkurs. Das klappt dann auf dem Rest der ersten Runde auch sehr gut, aber es wird nun deutlich, dass die Hitze und vor allem auch die langen Passagen in der direkten Sonne ein Durchlaufen der Pace verhindern werden. Durchgangszeit bei der Hälfte 38:32 min - würde bei gleicher zweiter Runde also ca. eine 1:17 bedeuten - für heute definitiv zu schnell. Mein Begleiter zieht nun aber langsam davon, bzw. ich lasse mich ein wenig zurückfallen und nehme das Tempo etwas raus. Entweder der Kollege pokert oder ich hab eh keine Chance. Also Strategieanpassung. Laufen auf optimale Zielzeit. Absichern nach hinten und Abwarten was vorne passiert. Um es kurz zu fassen: es passiert nix entscheidendes. Nur dass der Gesamtführende krass langsamer geworden ist, dabei aber doch recht frisch aussah. Der Abstand war aber immer groß genug um nicht zu hoffnungsvoll zu werden. Mit Geschwindigkeiten um die 4 Minuten je Kilometer ziehen sich die Kilometer so dahin und nach 1:21:11h ist dann endlich Schluss. Auffällig: Die beiden vor mir waren deutlich schlanker - also die Art von Läufer bei denen am gestreckten Bein das Knie zu den breiteren Stellen gehört. Somit "schnellster Koloss auf Halb".

Katha holt sich souverän den 2. Platz in der Gesamtwertung und auch Sandra (1. AK, 3. gesamt), Nina (3. AK, 10. gesamt) und Robert (9. AK, 20. gesamt) kommen sehr gut über die Viertelmarathondistanz. Die Bilanz kann sich also sehen lassen.

Was ich mir an Verbesserung vorstellen könnte wären zwei zusätzliche Wasserstellen, eventuell die einen oder anderen Duschen auf der Strecke und vielleicht sogar Begleitfahrzeuge für die ersten 3 der jeweiligen Kategorie. Man hat ebendoch sehr oft einen extrem schnellen Läufer der nach dem ersten Kilometer weg ist. Aber klar, das Problem stellt sich eben nur wenn man nicht schnell genug ist vorne weg zu laufen.