Mittwoch, 24. Juni 2015

Rennsteig-Staffel

Diesmal nicht als Läufer, sondern "nur" zur Radbegleitung auf den letzten vier Etappen von Oberhof nach Hörschel. Somit tendenziell bergab. Nebenher Radeln und andere Leute belästigen - jo, das kann ich.

Zuerst mit Viktoria, welche von Jörg Zeitnehmer und - Tradition muss sein - den Stein übernimmt. Locker und leichtfüßig fliegt sie über die Strecke, die bis auf die ersten Kilometer auch gut beschildert ist. Immer mal überholen wir und werden überholt. Ich gebe zu, ich bin noch etwas müde auch wenn es inzwischen Nachmittag ist. Dank Tanjas hervorragender Organisation verläuft auch alles ganz stressfrei und ohne nennenswerte Probleme. Mit einem sauberen 5er Schnitt meistert Viktoria ihre nicht ganz leichten 13,4km und übergibt an Thoralf. Läuft ja wieder wie ein Länderspiel.

Nun durfte ich eine kleine Unsportlichkeit erleben. Während alle Teams artig auf der Rennstrecke, dem Wanderweg, bleiben, ziehen es die Werratal Runners (ein reines Männerteam) vor, auf der parallel verlaufenden Straße zu laufen. Somit wurde aus dem guten 150m Vorsprung nach erfolgreichem Überholen, ein erneuter Rückstand von ca. 200m. Das muss einfach nicht sein. Es war klar Absicht und der anschließende Kommentar beim erneuten Überholen der Radbegleitung, dass ja nicht wirklich abgekürzt wurde war einfach nur voll für die Tonne. Wir sind ja nun nicht völlig bescheuert. Wenn der Läufer für seine Etappe nicht fähig ist, soll er bleiben wo der Pfeffer wächst und seine Kollegen gleich mit. Zum Glück setzt Thoralf die Wutenergie erfolgreich in Vortrieb um und mit einem 4:28er Schnitt sind auch diese 13,9km erfolgreich bewältigt.

Jetzt geht es mit Tanja über den Inselsberg. Für mich auf dem Rad der eigentliche Höhepunkt der Tour. Durchfahren war klares Ziel. Leider war der nasse Asphalt zu rutschig und recht frühzeitig hieß es demütig das Rad hinaufzuschieben. Aber Hauptsache Tanja zieht voll durch. Und das macht sie. Zügig bewältigt sie die unangenehm langen Bergab-Passagen nach diesem harten Einstieg über den Inselsberg. 18,8km in 4:48 muss man erstmal hinzaubern.

Die Schlussetappe durfte nun Jana laufen. Bis auf wenige harte Anstiege führt die Strecke aus Läufersicht gnadenlos hinunter ins Tal. Obwohl dies nicht unbedingt ihre Paradedisziplin ist, schlägt sie sich tapfer. Fürs Temporunterbolzen muss man einfach geboren sein. 15 km in 4:47min/km. Jeder der schon mal länger als 20 Minuten am Stück schnell bergab gelaufen ist, weiß, dass bergab irgendwann kein Vorteil mehr ist. Da grüßt der Oberschenkel im Sekundentakt. :)

Nach 13:51:38h auf dem 13. Platz erreichten wir nach 170km das Ziel. Respekt! Natürlich auch den Frühstartern. Morgens um 5:00 Uhr durfte Holger los!

Gemeinsamer Zieleinlauf, der "Schwarze mit der Kamera" im Hintergrund ist für diese Zeilen verantwortlich

Sonnenwendlauf 2015 - Platz 3

Es ist mal wieder Racingtime! Heute also Sonnenwendlauf. Ob sich da oben was wendet, keiner weiß es. Sind ja Wolken davor. Im Vorfeld die Starterliste im Internet gecheckt und mit den üblichen Verdächtigen direkt gesprochen. Maik und Marc sind dabei, die Gesamtwertung somit bezüglich Platz 1 und 2 aus meiner Sicht bereits entschieden. Nun ist der Sonnenwendlauf neben der Stadtrangliste auch Bestandteil der Sparkassen-Challenge und des Lichtenauer Sachsencups. Damit sind auch unbekanntere Gesichter mit am Start. Somit fällt der kritische Blick auf die M30. Sebastian hat heute geheiratet und somit deutlich besseres zu tun, aber es gibt noch auswärtige Konkurrenz mit Halbmarathonleistungen um 1:20h und einigen Sekunden Vorsprung bei den Landesmeisterschaften über die 10.000m. Die eigene Form ist ja inzwischen deutlich besser geworden, also mal schön taktisch zurückhalten und die anderen machen lassen. :) Bezüglich Stadtrangliste war erstmal keine Gefahr abzusehen.

Beim Start bekommen die unbekannten Namen dann auch ihre Gesichter und den ein oder anderen sieht man nach langer Zeit mal wieder. Ich liebe diese Mischung aus "zu Hause sein" und Abenteuer, vor allem für so kleines Geld. :) Der Start erfolgt wie immer betont optimistisch bei vielen. selbst Maik und Marc waren sichtlich irritiert wer hier in welch rasantem Tempo losläuft. Die Jugend halt. :D Nach dem ersten Kilometer sortiert sich dann aber alles und es wird sehr übersichtlich. Maik und Marc setzen sich erwartet solide-souverän nach vorne ab, während ich mit Maik Bock und Marco Praße - dem M30-Konkurrent der Stunde - hinterherdackeln. Aus der Führungsarbeit halte ich mich bewusst raus, schließlich interessiert mich nur der AK-Sieg und ansonsten soll heute so wenig investiert werden wie möglich. Nicht aus Überheblichkeit, sondern aufgrund der sehr hohen Wettkampfdichte. Die erste der drei Runden plätschert so dahin, während ich auf den Asphalt- und Kopfsteinpflasterstücken zunehmend den Gripp verliere. Aber alles im machbaren Bereich. Mitte der zweiten Runde geht den beiden Mitstreitern zunehmend die Luft aus und ich gehe an die führende Position der Verfolgergruppe. Auch ohne große Tempoverschärfung bekommen die beiden zunehmend Probleme das Tempo zu halten. Kurz vor dem Rosentalhügel habe ich dann schon einen kleinen Vorsprung. Bei mir läuft’s sehr gut und der Vorsprung nimmt leicht zu. In der letzten Runde ist trotz moderatem Tempodauerlauftempo nix von den Verfolgern zu sehen. Am Rosentalhügel vernahm ich mit Erstaunen, dass Torsten Rother inzwischen auf dem 5. Rang vorgelaufen ist. Scheint ein guter Tag für den SC DHfK Leipzig zu sein. Bis ins Ziel passiert erfreulicherweise nix mehr - dritter Platz gesamt und erster Platz in der M30.

Das Podium somit fest in Leipziger Hand. Maik gewinnt vor dem zufriedenen Marc. Die eigene Pace lag wohl so um die 3:40min/km - vor 3 Monaten noch undenkbar. Das fetzt. Nur mit dem Moderator der Veranstaltung hab ich so meine Schwierigkeiten. Das "Singen" kann ich ja noch verzeihen, aber als "wilder" Robert bezeichnet zu werden finde ich schon grenzwertig. :) Sei es drum, die abschließende gemütliche Plauderrunde beim Sonnenwendfeuer bis Mitternacht ließ auch das schnell vergessen.

Montag, 15. Juni 2015

Markkleeberger Seelauf - ca. 9km in 31:54 min (Platz 3)

Der Tag nach Altenburg. Gestern bereits am Limit gelaufen und danach (alkoholfrei) getrunken. Der Versuch des Auslaufens scheiterte bereits nach wenigen Schritten am Blähbauch - somit 20 Minuten seniorengerechtes Ausgehen. Die Anmeldung für Markkleeberg erfolgte weit vor der Spontanteilnahme in Altenburg. Heute konnte einfach nichts Gutes herauskommen - eigentlich. Am Morgen freute ich mich einfach nur dass die Flüssigkeitsverteilung im Körper wieder im Normalbereich lag. Entspannt nen Cappuccino und ein Brötchen vertilgt und gemütlich zum Markkleeberger See geradelt. Nichtmal die Beine sind sonderlich schwer. Irgendwie hab ich mir den Samstag wohl nur eingebildet oder ich schlafe noch. Egal wie - es könnte mir kaum besser gehen. Einfach in Ruhe um den See rollen und dann gleich wieder zurück nach Hause. So der Plan.

Gemütlich 20 Minuten locker Einrollen - von Nachwirkungen keine Spur. Nun werde ich langsam skeptisch, was das heute werden soll. Wirklich nur locker um den See joggen oder allen vernünftigen Gedanken eine Abfuhr erteilen und das wagen, was nicht gelingen kann? Ich entscheide mich erstmal für nix und will einfach mal abwarten was sich ergibt. Schön in der 5./6. Reihe zwischen all die bekannten Gesichter einsortiert steigt Sekunde um Sekunde die Lust aufs Risiko! Die Strecke ist nichtmal halb so lang wie gestern, die Luftfeuchtigkeit in Relation gesehen nahe 0, Anstiege - nunja, kurze Rampe triffts vielleicht besser, man kennt ja seit gestern deutlich Schlimmeres - und es gibt sowas wie frischen Wind auf der ersten Hälfte. Dazu gibt es nix zu verlieren - wenn ich ernst zu nehmende gesundheitliche Probleme mit den Bedingungen hätte, hätte ich es heute nichtmal bis zum Start geschafft.

Der Startschuss fällt und es geht erstmal leicht bergauf. Bereits jetzt werden markante Geschwindigkeitsunterschiede deutlich und aus der Platzierung unter den ersten 50 wird schnell 20, 10 und als es dann wieder leicht bergab geht bin ich am Ende der vierköpfigen Spitzengruppe mit Marc, Seamus und Alex. Marc und Seamus wechseln sich bei der Führungsarbeit ab - ich hab da nix zu melden. Eigentlich bin ich bereits jetzt zu schnell unterwegs. Nach 2-3 Kilometern muss ich dann auch leicht abreißen lassen. Da sind wir wieder beim komfortabel-schnellen Tempo von gestern. :) Diesmal sind die äußeren Bedingungen aber deutlich angenehmer, auch wenn ich wohl der einzige bei diesem Lauf bin, der positiv von Wetter und Strecke überrascht ist. Während Marc heute wohl nicht zu schlagen ist und sich nach vorne langsam absetzt bekommt Seamus Probleme und wir laufen ein paar Meter gemeinsam, bevor er oben auf dem "Berg" dann deutlich abreißen lassen muss. Bei mir rollt es wie auf Schienen. Leicht ist anders, aber es reicht - bis ins Ziel. Dritter Platz in 31:54 Minuten - das wäre im Vorjahr sogar Platz 2 gewesen.

Schlechte Form und Hitzeunverträglichkeit sehen irgendwie anders aus. Gut so. :D

Am Freitag ist dann der Sonnenwendlauf als nächster Teil der Stadtrangliste. Tempoeinheiten kann ich mir in dieser Woche bis dahin also sparen.

Altenburg - Paarstaffelmarathon

Samstag morgen (gefühlt mitten in der Nacht), 6:30 Uhr. "Top motiviert" geht es mit dem Radl zum Vereinsgebäude, von wo aus fast das ganze DHfK-Team zum Skatstadt-Altenburg Marathon startet. Erst anderthalb Wochen zuvor hat man mich für die Paarstaffel überredet. Ich konnte ja nicht ahnen, was mich erwartet ...

Zusammen mit René waren wir das voraussichtlich schnellste Männerteam vom SC DHfK Leipzig. Nun galt es zu schauen wer noch so mit macht und vor allem wie gut wer drauf ist. Eine drückende Schwüle empfängt uns nach einer hitzigen Hinfahrt, das kann ja was werden. René macht die erste Hälfte und wollte so nach 1:35h da sein. Zusammen mit den anderen Zweitläufern warte ich auf die Ersthälftenbezwinger ... und zwar deutlich länger als erwartet. Fix und fertig sahen sie alle aus. Nur René wollte einfach nicht kommen. Hoffentlich ist nix passiert. Die anderen Staffeln ziehen davon, das erste Männerteam ist schon bei ca. 1:25h durch. Nach 1:43h dann die Erlösung. Scheint alles soweit in Ordnung, zumindest den klimatischen Umständen und der Streckenbeschaffenheit entsprechend. 
Meine ursprüngliche Taktik war, nur soviel zu investieren, wie für eine gute Platzierung notwendig ist. Nun hatte die führende Männerstaffel bereits 18 Minuten Vorsprung und der zweite Läufer sah auch eindeutig nach Sub 1:30 aus. Aber bei dem Wetter und der Strecke war ein krasses Einbrechen durchaus möglich - also doch wieder Vollgas! :)
In der ersten Kurve haut's mich fast in die Absperrung, aber wie in der Formel 1 üblich reichen ja mithin auch weniger als 1mm Abstand. Hoch und runter auf Kopfsteinpflaster - ich liebe es! Alle mühen sich deutlich sichtbar mit ihrem Schicksal ab, aber bei mir läuft's ganz gut. Berghoch wirkt der Verstand als unbestechlicher Tempomat und bergab wird die Sau rausgelassen - liegt mir irgendwie. Die Staffeln die nur 2-3 Minuten Vorsprung hatten waren schon nach den ersten 4 Kilometern eingesammelt. Dann wurde es deutlich ruhiger auf der Strecke. Immer wieder stellt sich dezent die Frage, ob man aktuell noch auf der offiziellen Wettkampfstrecke rumtrampelt, bevor die nächste erlösende Markierung kommt. Aber durch die Einsamkeit ermöglicht sich ein kleiner Blick in den eigenen Körper um auszuloten was heute drin ist und vor allem auch was nicht drin ist. Komfortabel hart und schnell muss es sein - also möglichst effektiv Meter machen. Nach und nach kann ich weitere Staffelläufer und auch Marathonläufer einholen und überholen. Gerade bei den krassen, kaum laufbaren Anstiegen in der prallen Sonne und dieser Luftfeuchtigkeit jenseits von gut und böse gönne ich mir - im Nachhinein vollkommen richtig - ordentliche Tempoentschärfungen. Getränkestände werden nur für jeweils ein paar kleine Schlucke bei vollem Lauftempo genutzt. Den Flüssigkeitsverlust ausgleichen zu wollen ist heute wohl weniger zielführend als den Rythmus zu halten. Bin ja eh der Wenig-Trinker unterwegs. 
Das Konzept geht bestens auf. Schon nach ca. 10 km bin ich auf Rang zwei der Männerstaffeln angekommen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Restchance bewahren und ein wenig Risiko gehen? Die anderen überholten Staffelläufer waren allesamt deutlich langsamer unterwegs - von da droht kaum Gefahr. Staffellauf integriert ja auch ein wenig Verantwortung für das Team - in dem Fall also dem frisch verheitrateten René. Verwinkelter Kurs - ein Wetter zum tot umfallen - gnadenlose Anstiege, krasses Kopfsteinpflaster und so gut wie keine Chance auf Erfolg - also was solls: Angriff!!! 
Ich gebe zu, die entsetzten Gesichter und Kommentare der nun zu überholenden Halbmarathonläufer (sind mit ca. 40 Minuten Vorsprung gestartet) haben auch ordentlich motiviert. Egal welcher steile Anstieg vom Veranstalter in den Kurs geschmissen wurde - es wurde eisern durchGELAUFEN. Und zwar nicht gerade langsam. Alles war wie im Film, nur zeichnete sich zunehmend ab, dass das ganz große Happyend ausbleiben würde. Nach ca. 1:23h ging es dann gemeinsam mit René über die Ziegerade. Die drittschnellste Halbmarathonzeit (ohne Vincents Durchgangszeit ;) ) des Tages - perfekte Renneinteilung würde ich mal sagen. :D
Im Ziel klärt sich dann auch die Frage nach dem Vorsprung des Siegerteams - ca. 4:20 min. Doch recht deutlich, auch wenn ich den Vorsprung um ca. 13:40 min verkürzen konnte. Nach dem Lauf hab ich dann erstmal richtig aufgetankt. Wenn ich nicht an Wahrnehmungsstörungen gelitten habe, sollten es locker 4 Liter (vor allem Cola und sonstige Brause) gewesen sein. Man, hatte ich den Rest des Tages zu tun - und dann war auch noch Sebastians Polterabend, da hab ich dann nicht sonderlich lange durchgehalten. Am nächsten Tag war ja Markkleeberger Seelauf. :)

Nun die entscheidende Frage: kann man Altenburg empfehlen? Erhliche Antwort: man muss vollkommen bescheuert sein mitten im Sommer DIESE Strecke möglichst schnell zu laufen - also klares JA!!! Scheiß auf Strongman und den ganzen kommerziell ausgelutschten Kram - ab nach Altenburg und volle Pulle durchziehen - das ist wahrer Männersport, auch für Frauen!


Montag, 8. Juni 2015

Leipziger Nachtlauf - 9,5km in 33:01min

Nach dem Firmenlauf gab es nur zwei Nächte bis zum nächsten Event: der Leipziger Nachtlauf. Diesmal drei sehr verwinkelte Runden mit insgesamt irgendwas um 9,5km. Man wird es nie erfahren, ist aber auch egal. Start um 21:00 Uhr - mal erfrischend anders. Viele um mich herum haben mit der späten Startzeit irgendwie Probleme, ich selber merke aber keinen Unterschied zu sonst. 
Zusammen mit Sven und Jörg starten wir als 3er-Gespann fürs BMW-DHfK Team. Ohne große Verzögerung geht es pünktlich los. Ziele gibt es keine konkreten, außer das mal was probiert werden darf. :) Der Startschuss fällt und gleich kommen die ersten scharfen Kurven - zudem noch leicht rutschiger Untergrund. Wie durch ein Wunder passiert aber nix. Das eigene Tempo steigt sehr schnell in den absolut unvernünftigen Bereich unter 3:20 min/km - aber irgendwie ist es auch egal. Mal sehen wie lange es gut geht. Nach den ersten Kilometern sammelt sich das BMW-DHfK Team auf den Plätzen 5 bis 7 und wir flitzen Kurve um Kurve durch die Leipziger Innenstadt. Viele Kurven waren kaum einsehbar und entsprechend im Blindflug heizen wir an Absperrungen und sonstigen Hindernissen vorbei. Mitte der zweiten Runde kam dann für mich der Moment der Abrechnung - Seitenstechen nachdem ich auf leicht abschüssiger Strecke ein klein wenig Tempo rausgenommen habe. Jörg und Sven, sowie ein weiterer Leipziger gehen nun an mir vorbei, während ich versuche das Tempo so hoch wie möglich zu halten. Sven entschwindet im Sinne der Flucht nach vorn aus dem Sichtfeld. Die beiden anderen werden auch etwas langsamer und ich kann mich hinten ranhängen, während das Seitenstechen langsam nachlässt. Eine sehr angenehme Erfahrung. Dazu sei gesagt, dass zu meiner Überraschung niemand von hinten aufschließen konnte. Stattdessen laufen wir nun von hinten an das Läuferfeld heran. Die ganze letzte Runde wird dadurch im extremen Ausmaß geprägt. Die ohnehin extrem verwinkelte Strecke ist zudem sehr schmal und die Dichte des Feldes sehr hoch. Ich bin den beiden Kollegen extrem dankbar, neben dem für mich idealen Tempo auch noch den Weg vorzugeben. In der letzten Runden melden sich dann noch Magen und Darm etwas, aber das surrealle Extrem-Dauerüberholen übertüncht alles. :) Nach 33:01min ist dann das Ziel erreicht. 
Hochgerechnet auf 9,4km Streckenlänge bedeutet dies 3:31min/km. Überraschend schnell für den auch sehr profilierten Kurs und natürlich der "Renneinteilung". Die Form scheint also so schlecht nicht zu sein. Mal schauen, was die nächsten Wochen noch so geht. Mit drei Finishern in den Top 8 war unser Team definitiv nicht schlecht unterwegs. :)

Freitag, 5. Juni 2015

Firmenlauf 2015 - 5km in 16:50min

Ohne jetzt erstmal eine Streckenlängendiskussion zu führen, lege ich einfach mal fest, dass es sowohl genau 5000m waren, als auch dass die Strecke nicht für Bestzeiten zulässig ist.
Somit sind die 16:50min zwar persönlicher Rekord aber nix zum Prahlen. :)

Nun zum Rennen. Knapp 20 Minuten vor dem Start hab ich mich noch vorne reingequetscht, um dann nach langem Warten noch dem Veranstaltungsschlager zu lauschen. Krasses Ballermann-Niveau. Aber nun sind wenigstens alle wach für den Start. Die Ziele im Vorfeld waren allesamt reichlich konservativ. Unter 18 Minuten soll es auf jeden Fall sein, unter 17:30 eventuell und ansonsten schauen was geht. Eines war aber erklärtes Ziel: da es gerade privat sehr turbulente Zeiten sind, sollte ein leidenschaftlicher Lauf her. Keine Kompromisse, wenn es völlig schief geht, soll es halt so sein.
Flott beginnen und nicht nachlassen, also die Taktik. Gedacht, getan. Da wieder viele Läufer auf eine Sub-14 angingen, versammelte sich erstmal reichlich Personal vor mir auf der Strecke. Aber bereits nach 100m ging das große Einsammeln los. Nicht gleich ganz ans Limit gehen, aber wie gesagt, Angriff! Läufer um Läufer sammle ich ein und dann etwas ungläubig bei der 3000m-Markierung auf die Uhr geschaut: 9:47min. Kann eigentlich nicht sein, aber auch die anschließende Auswertung bestätigt dies. Egal, es gibt eh nur die Flucht nach vorn. :) Das leichte Auf und Ab, die engen Kurven und auch der sehr unangenehme Essensgeruch auf den letzten 1000m machen keine Probleme. Höchst zufrieden mit der Anzeige auf der Zieluhr geht es über die Ziellinie. Unter 17min und am Ende Platz 12 von 12.000! :) Kann ja nicht alles schief gehen.
Dann beginnt die nicht enden wollende Plauderei mit den ganzen bekannten Gesichtern, diesmal aber eben nicht im Vereinstrikot.

Die nächsten Wochen werden von vielen Wettkampfteilnahmen geprägt sein. Sportlich also die Sau rauslassen um den Kopf wieder zu befreien und unter Menschen zu kommen.