Montag, 20. April 2015

10 km beim Leipzig Marathon - leidvoller Abgang nach 35:56min

Manche Erfahrungen möchte man einfach nicht machen. Es ging sehr flott los - die Auswertungssoftware zeigt eine 3:17 für den ersten Kilometer an. Aber bei einem Zehner kann man das schonmal machen, wenn sich die Gelegenheit auf eine passende Gruppe bieten kann und es zudem noch leicht bergab geht. Auf den folgenden Kilometern pegelt sich das Tempo nahe der 3:30 min/km ein und es wird zunehmend einsamer auf der Laufstrecke. Die einen zu schnell, die anderen scheinbar zu langsam. Nur die Sonne prasselt völlig unbeeindruckt danieder. Auf der zweiten Hälfte geht es ab durch die Halbmarathonmeute. Klingt nach Chaos und Hindernisparcour, war aber gar kein Problem. Viel Platz und alles gut berechenbar. Dankenswerter Weise lief Olaf direkt vor mir. Bei ca. 8,5 km dann die große Ernüchterung. Beginnend mit leichtem Seitenstechen dauerte es nur wenige hundert Meter bis der gesamte Oberkörper von zerreißendem Schmerz durchzogen ist. Das Tempo immer weiter reduziert ... keine Besserung. Sämtliche Optionen rattern durch den Kopf und kein Ausweg in Sicht. Aussteigen wäre genau so sinnlos wie langsames Gehen. Irgendwie ins Ziel kommen scheint die logischste Variante, aber auch dies wird zum erbarmungslosen Kampf. Die Zielgerade gleicht dem Weg zur Hölle und auch die ersten zehn Minuten im Ziel wird es nur sehr langsam besser. Die gelaufene Zeit spielt erstmal überhaupt keine Rolle, nur soll dieser S...... so schnell wie möglich vorbei sein.



Die Ursachensuche ist wohl vergleichsweise aussichtslos. Zuvieles kommt in Frage. Der sehr schnelle Anfang kann es eigentlich nicht sein, dann wären schon deutlich früher die Probleme gekommen. Zudem waren weder Beine noch Kreislauf ungewöhnlich beansprucht. Bleibt wohl nur Abhaken und auf Nimmerwiederkehr zu hoffen.

Trotz der Probleme unter 36 min geblieben zu sein tröstet zwar ein wenig, aber das Erlebnis zu verdauen wird wohl noch ein paar Tage dauern. Mal sehen, ob bei den nächsten lockeren Trainingseinheiten wieder alles im Normalbereich liegt.


Der Blick bleibt natürlich nach vorn gerichtet. Die 5000m bei den Stadtmeisterschaften und eine Woche später bei den Landesmeisterschaften sind die nächsten Ziele. Es bleibt spannend.