Donnerstag, 16. Oktober 2014

Stadtwerkelauf und München Marathon 2014

So geradlinig und zielführend die Vorbereitung für den Leipzigmarathon vonstattenging, so zäh und auch suboptimal verlief die Vorbereitung des München Marathons. Die Frühjahrssaison zog sich zu lange hin und der notwendige Urlaub kam wohl ein paar Tage zu spät. Somit hätte alles aalglatt laufen müssen um in München topfit zu sein. Stattdessen fiel der ein oder andere lange Lauf aus und so manche Laufeinheit endete vorzeitig mit Trainingsabbruch wegen Magen-, Darm- oder Kreislaufproblemen.

Dann wenigstens die Stadtrangliste so gut es geht rocken! Zum lebenslangen Abschied aus der Hauptklasse nochmal in die Top 3, so dass Ziel. Wer weiß, vielleicht geht ja sogar noch mehr. Derzeit gibt es genügend schnelle(re) Konkurrenz, aber es zählen nur die Platzierungen in den Wertungsläufen!

Also ran an den Speck auf der Heimstrecke beim Stadtwerkelauf. In der Woche zuvor zeigte sich, dass eine Zielzeit unter 38 Minuten nicht ganz übertrieben ist. An der Startlinie der instinktive Blick in Runde der Mitstarter und siehe da, Vincent nicht dabei, Sven nicht dabei ... aber Christian aus Taucha. Damit steht fest, Platz 3 kann in der Stadtrangliste weitestgehend gesichert werden. In der Anfangsphase passte alles ganz gut, schön im noch erträglichen Tempo hinter Christian auf dem zweiten AK-Platz rollte es erstaunlich gut. Zu Beginn der 2. Runde wurde Christian nun etwas langsamer während ich das - nun im Vergleich höhere - Tempo halten konnte. Dementsprechend konnte ich nun vorbeigehen und auch einen kleinen Vorsprung erlaufen. Sachlich nüchtern flog ich dann über die Ziellinie und 21 wichtige und äußerst nützliche Punkte waren erreicht.

Für München galt es nun den Weg des geringsten Leidens zu finden. 4:15 min/km sind weit genug von der aerob-anaeroben Schwelle entfernt und dennoch schnell genug um das Elend zeitlich zu begrenzen. Die Ansage also: Kurs auf 3h und am Ende schauen was Körper und Geist noch zulassen. Im Vergleich zu Leipzig ist die 3h-Gruppe "etwas" größer. Anstelle von einem Pacemaker gibt es gleich deren vier. Die ihnen folgende Gruppe, die sich in das endlose Läuferband nahtlos integriert, könnte auf der ersten Hälfte mit rund 100 Läufern beziffert werden. Einreihen und Genießen - ein Marathon ohne Druck, so das Motto der heutigen Reise.
Alles läuft friedlich, wenn auch nicht übermäßig leichtfüßig, eher stupide abarbeitend. Die Pacemaker machen ihr Ding hervorragend und die Sonne lacht (uns aus). Bei Kilometer 38 dann eine dezente Beschleunigung, auch weil die Pacemaker nun etwas rausnehmen. Weh tut's so oder so, dann wenigstens schnell! Leider überholte ich noch Sven, der einen zweiten Versuch auf die Sub 2:40 angegangen ist. Da kam sofort die Erinnerung an das letzte Jahr in voller Härte zurück ins Bewusstsein. Zumindest bei mir lief es aber wie auf Schienen. Das Wort Genugtuung mit Blick auf die unglückliche Vorbereitung trifft es wohl am besten. In 2h58min32s war es nun geschehen, der letzte Marathon und auch lange Lauf deutlich über 30 km für die nächsten Monate ist vorbei. :)

Jetzt heißt es erstmal wieder ein wenig runterzufahren, die beiden letzten Stadtranglistenläufe des Jahres gut über die Bühne zu bringen und dann im nächsten Jahr die 10er-Zeiten zu verbessern.