Montag, 14. Juli 2014

Halbmarathon Senftenberg

Am 12. Juli fanden in Senftenberg und Umgebung die Lausitzer Seenland 100 statt. Neben der reinen Lauferei gibt es auch Schwimm-, Rad- und Skatewettbewerbe. Für mich sollte es der klassische Halbmarathon sein. Die ursprüngliche Motivation zur Teilnahme an gerade diesem Wettbewerb, war ein Bestzeitversuch auf offiziell vermessener Strecke. Die Auswahl an freien Wochenenden blieb sehr überschaubar. Die Wahlmöglichkeiten reduzierten sich umso mehr. Also wieder einmal rein ins Auto und nach langer Fahrt so frisch wie es nun mal geht an den Start.

Dass es sehr schwer wird mit dem neuen persönlichen Rekord, stand schon Tage vorher fest. Erst am Dienstag gab es den Rundumschlag in Sachen Impfungen - der Urlaub wirft seinen weiten Schatten bereits voraus. Unter anderem kann mir Gelbfieber erstmal nichts anhaben ... :) Dafür waren die Arme von Mittwoch bis Freitag außer Gefecht, Großalarm im Deltamuskel bei jeden Gedanken an eine Bewegung gab's ordentlich Feedback. Die Kombination aus "interessantem" Wetter und einer ordentlichen Ladung Fremdkörper in der Blutbahn ließen nur ein minimales Vorbereitungsprogramm zu. Die Zeitziele für Sonntag vergrauten langsam, aber am Start gab's kein Zweifel.
Anreise und Startvorbereitung verliefen wie ein Länderspiel. Nun hieß es nur noch gut in den Lauf hineinkommen und schauen was gehen könnte. 10km-Läufer und Halbmarathonis starteten zusammen und waren optisch nicht zu unterscheiden. Dafür gab es jeweils ein Begleitfahrrad für den jeweils Führenden. Der Startschuss fiel und schnell fanden sich zwei vorauseilende Läufer. In einer kleinen 3er-Gruppe nur 50 m dahinter dann meine Wenigkeit. Die Strecke war eine Pendelstrecke von 21,1 km Länge für die bereits zwei Stunden zuvor gestarteten Marathonis und entsprechend markierten Wendepunkten für Halbmarathon, 10km, 5km und 2 km.
Wer nun gerade welche Strecke läuft ließ sich nicht feststellen. Der Begleiter für Halbmarathon entschwand ohne Läufer nach vorne hinterm Horizont. Blieb somit nur Abwarten übrig, wer mir dann kurz vor 5km wieder entgegenkommt. Ich nutzte die Herzfrequenz zur Tempoorientierung, man weiß ja nicht wie gut die Impfung(en) überstanden ist. Meine beiden Begleiter reduzierten ihr Tempo langsam, sodass ich nun allein an dritter Stelle unterwegs war. Mit großer Freude nahm ich dann zur Kenntnis dass mir zum einen die beiden Vorauseilenden bei km5 wieder entgegen kamen und zum anderen, dass ich nun Fahrradbegleitung hatte. Die Beine wurden etwas schwerer ab km8 und das Traumziel von ca. 1:17h endgültig zu den Akten gelegt. Ohne übertriebene Quälerei durchzukommen stand nun oben auf der Tagesordnung. Die ruhige und sehr gut zu laufende Strecke wurde nun mit mehr Leben gefüllt. Die Teams vom Bike&Run kamen nun entgegen, später auch die ersten Marathonis. Bis zur Wende vergrößerte sich der Vorsprung auf ca. eine Minute.
Dem Feld entgegen zu laufen ist schon kurios. Man sieht die Gesichter und Bewegungsabläufe der Anderen und hat dabei kein Gefühl, wie groß die Abstände wirklich sind. Mein Tempo blieb auf stabil-hohem Niveau, obwohl die Kraft spürbar nachließ. Vorbei an Läufern und Walkern ging es zurück zum Startpunkt. Nach 1:19:48 überquerte ich zufrieden die Ziellinie. Vielleicht wären ein paar Sekunden noch drin gewesen, aber bei weitem nicht genug für eine neue persönliche Bestzeit.


Bei der Siegerehrung gab es neben einer Urkunde auch noch ein sehr großes Paket mit Riesaer Nudeln. Der gigantische handbemalte Glaspokal aus Meißen muss leider nachgeschickt werden, da die Exemplare für den Halbmarathon nicht zugänglich waren - ein Einsatz der Rettungssanitäter war wohl der Grund. Ich lass mich überraschen - das Paket soll schon unterwegs sein.