Montag, 14. April 2014

Against The Wind - Leipzig Marathon 2014

Nun ist es also geschafft. Die wohl härteste Marathonvorbereitung liegt hinter mir und eine neue Bestzeit von 2:42:40h ist erreicht.

Bisher bedeutete der Leipzig Marathon vor allem eins: Einsamkeit. Die Vorbereitungen die Winter über erfolgte nach besten Wissen und Gewissen im Selbstversuch, ohne Feedback von außen und ohne blassen Schimmer was die anderen so trainieren. Beim Wettkampf selbst erging es dann ähnlich - bis auf die Zuschauer. :)

Doch dieses mal war einiges anders. Zum einen gab es harte und vor allem bewährte Vorgaben vom Greif-Team zum Trainingsprogramm. Desweiteren stand ich im ständigen Kontakt mit einigen Mitstreitern, die das gleiche Zeitziel von 2:40 h hatten, was maßgeblich zum Erhalt der Motivation beigetragen hat. Ein riesen Dankeschön an dieser Stelle schonmal an Jörg, Sven, Karsten, Marc und Christoph. Eines stand schon vor dem Start fest: alle haben sich über Monate richtig den A... aufgerissen für diesen einen Tag. Umso schöner war es dann auch alle am Start zu sehen, obwohl es bei den wenigsten auch nur ansatzweise problemlos durch die Vorbereitung ging. Der wahre Marathon sind die Monate der Vorbereitung vor dem Rennen.

Kurz vor dem Startschuss viele bekannte Gesichter, einschließlich der beiden klaren Favoriten, die dann auch das Rennen unter sich ausmachen werden und schon bald hinter dem Horizont verschwinden. Zu unserer Gruppe mit dem Ziel von 2:40h gesellen sich noch ein paar weitere Läufer und so ging es in einer erfrischend großen Gruppe auf die beschwerliche Reise. Wie schwer war es doch die Wochen zuvor ein Tempo von 3:46 min/km einzuschlagen, heute aber war es sehr erträglich, natürlich nur vorübergehend und auch nur dank Windschatten der anderen. Eines wurde aber auch schnell klar, es gab definitiv keinen Puffer. Jede Sekunde schneller, mehr Gegenwind oder unregelmäßige Intensität würden sich erbarmungslos rächen. Besagter Wind war noch nicht das Problem, dank der anderen. Die pralle Sonne machte das Läuferleben jedoch nicht unnötig leicht. Bei km 10 und Halbmarathondurchgang lagen wir voll im Plan für die 2:40h. Leicht schneller, aber voll im vernünftigen Rahmen. Die ersten 10 km der zweimalig zu laufenden Runde gehen leicht bergan. Dass konnte ich nun deutlich spüren. Die Beine wurden richtig schwer. Der Versuch an den anderen dran zu bleiben zeigte sich hinsichtlich der noch zu laufenden Kilometer als problematisch.


Mit meinem Problem war ich jedoch nicht allein und so teilte sich die große Gruppe nun dauerhaft in mehrere Teile. Aus durchschnittlich 3:43 bis 3:46 min/km wurden nun 3:55 bis 4:05 min/km. Nicht ganz so tragisch wie es vielleicht scheint, schließlich ist dies sowieso die langsamste Passage. Jedoch ein Fingerzeig was nun vergleichsweise früh bevorsteht. Zum Glück durfte ich bei meinem Vereinskameraden Sven von der Bufferflasche naschen. Das hat wohl wirklich geholfen wieder Dynamik in die Beine zu bekommen. Von daher ein großes Dankeschön. Zudem werde ich diese Erkenntnis bei zukünftigen Rennen gerne berücksichtigen. Im Vereinsduett kämpften wir uns nun von Kilometer 24 bis 39 durch teils ordentlichen Gegenwind. Bei km 30 verabschiedete ich mich von den Sub2:40 als primäres Ziel. Plan B war nun angesagt. Kräfte optimal für die restliche Strecke einteilen und versuchen Belastungspitzen zu vermeiden. Sowohl eine neue Bestzeit als auch eine sehr gute Platzierung waren noch möglich.


Der Plan ging dann auch auf. Von Platz acht und neun konnten wir uns nach vorne arbeiten, da nun auch die anderen zunehmend Probleme bekamen. Auf den letzten 3 Kilometern zahlten sich dann die sehr langen Trainingsläufe mit langen harten Endbeschleunigungen aus. Die Pace pendelte sich bei 3:50 bis 3:55 min/km ein und am Ende machte der Zieleinlauf mit Platz 5 auch richtig Spaß. So schnell wie nie zuvor und aus den Voraussetzungen das Beste gemacht.


Der nächste Angriff auf die Sub 2:40h wird wohl nicht mehr dieses Jahr stattfinden. Erstmal wieder locker werden. Die Baustellen sind bekannt und der Rest des Jahres wird definitiv nicht langweilig.