Samstag, 28. August 2010

Tauchscher SL in 36:03 min - PB!

In der letzten Woche hatte ich noch sehr mit den Nachwirkungen vom Rad Am Ring zu kämpfen. Müdigkeit in Körper und Geist. :) Am Mittwoch als Pacemaker beim Cossi-Lauf für 1:35 h gestartet, hatte ich doch arge Zweifel, ob der Freitag mit seiner letzten Gelegenheit für 'ne 10er-PB gelingen würde. Es lief alles andere als rund. Am Donnerstag bei einer kleinen lockeren Runde das gleiche Spiel ... na das kann ja was werden ...

Am Start waren die Zweifel immer noch präsent und die kurze Erwärmung ließ auch nichts besonders gutes vermuten. Wie auch immer, der Startschuss fiel und es ging los. Etwas orientierungslos in Sachen Tempo, da mein ForeRunnner derzeit arbeitsunfähig ist, schaute ich nach geeigneten Orientierungspunkten. Mit Detlef Beier hatte ich diesen auch gefunden. Davor hast du nix zu suchen und allzuweit hinterherlaufen solltest du auch nicht - soweit die Devise. Das hat auch prima geklappt. Vom Gefühl sehr schwerfällig, hatte es so am Ende doch zur neuen PB gereicht. 36:03 min - also über eine halbe Minute schneller als beim Mazdalauf und im Vergleich zum letzten Jahr sogar zweieinhalb Minuten schneller. Die Motivation für das Training ist wieder da! 

Der Marathon in Lengenfeld wird für dieses Jahr mein letzter voll gelaufener Wettkampf. Training nach Plan ist nach den recht chaotischen Wochen auch mal wieder ganz schön. :)

Dienstag, 24. August 2010

Rad Am Ring 2010


In den ersten Tagen nach dem Rostockmarathon fand im Rahmen der Stadtrangliste der Sommerabendlauf des Laufclubs Auensee Leipzig und der Auewald Mannschaftslauf der SG LVB statt. Beides lief erstaunlich erfolgreich.

Beim Sommerabendlauf musste ich einem relativ hohen Anfangstempo auf den letzten Kilometern Tribut zollen, der (Fast-)Marathon steckte doch noch in den Knochen. Dafür konnte sich die Endzeit mit 1:18:12 h sehr gut sehen lassen. Da die direkte Konkurrenz in der SRL nicht aktiv dabei war (der Triathlonsaison sei Dank ;) ) reichte es wieder für 21 Punkte. Die Entwicklung zum Vorjahr ist schon erstaunlich. Der zweite Platz in der SRL sollte damit soweit sicher sein. Yeah! Jetziges Ziel ist nun die Teilnahme an allen SRL-Läufen in diesem Jahr, wer weiß wie es in Zukunft beruflich und sportlich weitergeht.

Die Teilnahme am Mannschaftslauf kam spontan am Vorabend per Email zu Stande. Zusammen mit Karsten und Marc konnten wir die 15 km mit 58:54 min gewinnen. Vor einem Jahr unfassbar, wäre ich doch der ultimative Bremsklotz in dieser Gruppe gewesen, lief es schon fast erschreckend gut. Da wir die ausgeglichenste Gruppe stellten, hat es zum Sieg gereicht. Eine schöne Sache, bei einer fantastischen Atmosphäre.

Der 3. Glockenturmlauf des SC DHfKs 2010 war etwas anders als gewohnt. Dank der Traumkombination aus zahlreichen Terminen und familiären Angelegenheiten war ich erst 18:00 Uhr am Start - aber noch ohne Anmeldung. Während das Läuferfeld startete, eilte ich noch zur Anmeldung und hatte Glück, dass ich mich noch provisiorisch nachmelden konnte. Schnell wieder zum Start und rauf auf die Strecke. Zeit zum Umziehen war keine mehr. Laufschuhe und Laufhose blieben gut sortiert im Rucksack liegen. Zum Glück war Laufen auch mit meiner Alltagshose und den Straßentretern in Form von alten Hallenschuhen möglich. Ungläubigen Blicken zum Trotz lief ich den Anderen mit großem Abstand hinterher. Man lebt ja nachweislich nur einmal und jeder Glockenturmlauf zählt! Die effektive Laufzeit sollte wohl recht deutlich unter 50 min gewesen sein, ist aber auch egal. Den Lauf wollte ich mir einfach nicht nehmen lassen. :))


Nun aber zum eigentlichen Thema. Rad am Ring. Als 4er-Team startete ich mit 3 weiteren Phönixern in der Kategorie 24h-Rennen Rennrad. Auf der nicht ganz unbekannten Nordschleife galt es möglichst viele Runden zu sammeln, sich selbst zu besiegen und Spaß zu haben. Am Freitag Abend reisten wir an und standen mit allen anderen vor der noch verschlossenen Einfahrt zum Fahrerfeld im Stau. Bei der Organisation gab es wohl Probleme mit vorangehenden Veranstaltungen. Aber was soll's. In der Zeit konnten wir schon die Startunterlagen abholen und die Nudelparty im Bus feiern. Samstag 13:00 Uhr ging der ganze Spaß dann los. Heiko als Startfahrer, ich an Position 2, Holger an Position 3 und Evy als Vierte im Bunde.

Die Strecke ist wunderschön und sehr anspruchsvoll. Meistens geht es durch Kurven steil bergab oder bergauf und man hat eine überwältigende Aussicht auf die Umgebung. Ob nun mit fast 90 km/h in der Fuchsröhre oder mit Schrittempo hinauf zur hohen Acht durchs Klostertal, hier wird es garantiert niemandem langweilig. Im Gegenteil, die lange flache Gerade "Döttinger Höhe" ist fast die einzige Möglichkeit auf dem 24 km Rundkurs die Muskulatur ein wenig aufzulockern. Riesen Respekt an dieser Stelle den Einzelstartern. Bei den Staffeln ist es mit den längeren Pausen zwischendurch ganz gut machbar, eine Runde durchzuhämmern und anschließend wieder etwas zu regenerieren. Ohne diese Pausen sieht die Welt aber ganz anders aus.

Die ersten 8 Runden wechselten wir wie geplant durch und ich konnte mit 47:46 min in der ersten und 49:59 min in der zweiten Runde meine beiden schnellsten Runden drehen. In den Abfahrten noch etwas vorsichtiger, bei den Anstiegen noch im Vollbesitz meiner Kräfte. Im dritten Wechselzyklus übernahm ich die Runde von Evy, da sie sehr unsicher im Fahren bei Dunkelheit und bei Abfahrten generell ist. Also ging es nach einer Stunde Pause in meine vierte Runde. Nach 49:01 min in Durchgang drei folgten schon deutlich schwerere 52:01 min. Nachts um eins auf ner Formel1-Rennstrecke durch die Kurven zu düsen ist richtig geil. Ein wenig Mondschein, die Rücklichter und Frontscheinwerfer der anderen Fahrer, sowie der im Nichts erscheinende Verpflegungsstand auf der Hohen Acht sind einfach nur genial. :)

Für mich sollte es noch "schlimmer" werden. Holger fühlte sich durch Sichtprobleme nicht mehr in der Lage seine 3:30 Uhr Runde zu drehen. Da Heiko auf seine Pause aufgrund von Krämpfen nicht verzichten konnte gab es jetzt nur eins: 3 Runden am Stück! In der besten Tiefschlafphase von 2:30 Uhr bis 5:30 Uhr durfte ich meine eigenen Grenzen mal so richtig ausloten. Ab jetzt stimmte das Preis-Leistungsverhältnis dieser Veranstaltung voll und ganz! Yeah!!!
Teil 1 von 3 mit 58:00 min ging noch relativ leicht. Immer schön mit Schwung durch die Senken und mit voller Kraft in den nächsten Anstieg um nicht allzuviel Geschwindigkeit zu verlieren. Aktive Erholung auf der langen Geraden und im Fahrerlager. Rein in die zweite Runde. Nun wurde es schon etwas schwieriger die Anstiege hochzukommen. Dafür war ich diesmal bei den Abfahrten allein. Ein tolles Erlebnis. So nah am Limit fuhr ich noch nie! Der Anstieg zog sich aber nun richtig in die Länge. Bei den steilsten Passagen war es verdammt schwer, auch nur den leichtesten Gang durchzutreten. Aber es hat geklappt. Nach 56:27 min war diese Runde vorbei. Der Start in die dritte Runde am Stück war mental schon nicht leicht. Müde, ausgelaugt und mit Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit beim Anstieg. Auf der ersten Hälfte aber galt es einmal mehr richtig Spaß zu haben. Hellwach und voller Adrenalin. Bis zum langen Anstieg. Das war nun richtig grenzwertig. Die Muskeln im absoluten Grenzbereich, die Augenlieder schwer wie Blei und kein Ende in Sicht. Wie durch ein Wunder konnte ich mich durchgehend auf dem Rad halten und nach 59 min die Ziellinie überqueren. Der anschließende Wechsel auf Holger war für mich schon frustrierend. In aller Ruhe machte er sich startklar und als er losgefahren ist, lag ich bereits im Schlafsack eingemummt im Zelt. Wie man bei so einem Event einfach 20 Minuten verschenken kann ist mir ein Rätsel. Da unsere Gruppe eher in die Kategorie Freizeitsport einzuordnen ist, und dies bereits im Vorfeld klar war, muss ich mich wohl oder übel damit abfinden. Im Gesamtklassement hätten wir auch so nichts gerissen, schade um die 20 Plätze ist es aber doch.

Da es keine One-Man-Show werden sollte und konnte, habe ich mich daraufhin für die nächsten fünf Runden ausgeklinkt und versucht ein wenig zu schlafen. Da es nun wieder hell wurde und der Geräuschpegel insgesamt auch deutlich zunahm, konnte von Erholung nicht wirklich die Rede sein. Mit einer 53:08 beendete ich meinen aktiven Teil und damit meine 8te Runde. Die Beine waren wieder ganz OK, im Kopf herrschte aber eine schlaftrunkene Benommenheit. Unseren Schlußfahrer Heiko begleiteten wir auf den letzten Metern über die Ziellinie. Als 352. Team insgesamt beendeten wir mit zusammen 23 Runden das Rennen.


Mein persönliches Fazit. In herrlicher Umgebung und bei perfekten Bedingungen konnte ich so richtig meine Grenzen ausloten. Meinem Langzeitziel Triathlon-Langdistanz gibt dieses Wochenende zusätzliche Motivation. Der Zusammenhalt unter den Fahrern, auch zwischen den Teams, ist wunderbar und man fühlt sich rundum wohl, bis auf ca. 15 Minuten pro Runde ;).
Wahnsinnig gerne würde ich wieder hinfahren wollen. Dann aber in einem leistungsorientierteren Team (von der Einstellung zum Wettkampf) oder als Einzelstarter, da ist man seines eigenen Glückes Schmied. Prädikat: Absolut empfehlenswert!!!

Montag, 2. August 2010

Lost in Rostock 2010

Dinge gibt's, die gibt's gar nicht. Aber ich fange mal lieber gaaaanz in Ruhe von vorne an. :)
Im Laufe des Freitags habe ich mich entschlossen, beim Marathon die ersten Kilometer vorne mitzulaufen und dann schauen, ob vielleicht was geht. Da sowohl die Form, als auch das Wetter passten, war eine neue Marathonbestzeit durchaus im Bereich des Möglichen. Gleichzeitig würde damit eine sehr gute Platzierung rausspringen.

Wildentschlossen stand ich nun kurz vor 18:00 Uhr am Samstag schön weit vorn in der Startaufstellung. Ohne großes Getöse wurde pünktlich gestartet und ab ging's! Nach ca. 500m die erste "Neue Erfahrung". Ohne nennenswerte Absperrung der Strecke ging es quer durch die gut besuchte Innenstadt. Vorbei an Passanten und Hunden. Es wirkte wie ein Testlauf für Taschendiebe oder 3000m Hindernis.

Die zweite Neuerung war eine an Unauffälligkeit kaum zu überbietende Wendemarkierung. Perfekt getarnt (ein Musterbeispiel von Tarnung innerhalb von Ortschaften) haben wir erstmal eine Ehrenrunde zum Kröpeliner Tor gedreht. Aber auf die 300m sollte es am Ende nicht mehr ankommen. Nach einer gewissen Zeit wurde der Läuferscharr wohl doch noch die Wendemarkierung bekannt gegeben, so dass es in der gut gefüllten Fußgängerzone zu einem Festival des Überholens, Ausweichens und Entgegenkommens kam. Monty Python hätten es nicht besser machen können!

Am alten Stadthafen wurde es dann wieder etwas übersichtlicher. Was sich aber nicht unbedingt als Vorteil erweisen sollte. Kurze Unklarheiten zur Streckenführung zeigten sich bereits bis Kilometer 8. Aber bis jetzt im noch akzeptablen Bereich. Bis Kilometer 14 hatte man das Gefühl von Geborgenheit. Vor einem Läufer, hinter einem Läufer und ab und zu Streckenposten und Verpflegungspunkte. Die beiden Letzteren waren aber ab Kilometer 15 nicht mehr dabei. Irgendwo im Nirgendwo zwischen Toitenwinkel und dem Warnowtunnel sammelten sich nun vor mir laufende Läufer, meine Wenigkeit und nachfolgende Läufer. Mit ca. 4:06 er Schnitt gestrandet. So gut die Form auch war, mental war der Lauf für mich an dieser Stelle beendet. Schade.

Als wir endlich einen Passanten trafen und dieser wohl auch nichts von einem Marathon in Rostock wusste, fragten wir natürlich nach dem Weg zum Warnowtunnel. Das Positive: es gab einen Weg und dieser war gut zu laufen. Das Negative: Nach 1:18:xx h die Halbmarathonmarkierung bei einem 4:09er Schnitt zu überqueren, lässt sich mit der klassischen Physik nicht nachvollziehen. Da fehlten also 2km. Bei uns Läufern herrschte aber Einigkeit dennoch weiter zu laufen. Mich würde es nicht wundern, wenn die Streckenlänge des Läuferfeldes von 38km bis weit über 50km variiert.

Keine Frage, es war fantastisch durch die sich vorbereitenden Halbmarathonstarter zu laufen (diesmal sogar gut abgesperrt). Ein wenig unwohl fühlt man sich dabei aber doch.

Auf der zweiten Hälfte waren Marathon- und Halbmarathonstrecke identisch. Wohl aus diesem Grund war die Sicherung mit Streckenposten und Streckenmarkierung deutlich besser geregelt. Mit 4:30min/km und einer relativ geringen Herzfrequenz wollte ich den Lauf nur noch ordentlich beenden. Dies gelang auch ohne nennenswerte Probleme. Am liebsten wäre ich kurz vor der Ziellinie über die Absperrung geklettert und mit dnf in die Wertung eingegangen. Aber irgendwie hätte das auch nichts gebracht. Mit 2:54:xx im Ziel, in Wirklichkeit aber nur 40km mit 4:21min/km.


Dem Veranstalter kann man nur nahe legen, entweder im nächsten Jahr sich massiv zu verbessern oder den Marathon aus dem Programm zu streichen. Die Vorstellung, dass sich viele über mehrere Monate auf so einen Lauf vorbereiten, alles geben und mehrere Wochen danach noch zum Regenerieren brauchen, ohne ihre Ziele umsetzen zu können, ist einfach nur traurig. Bei einem 10km-Lauf oder vielleicht auch Halbmarathon kann man es verkraften, nicht aber über 42,2km.


Das Fazit für mich sehe ich deutlich positiver. Die Form wird von Woche zu Woche besser. Die 2 Kilometer weniger in Rostock und das geringere Tempo während des Laufes sollten für die Regeneration sehr gut wirken, so dass die nächsten Wochen solide weitertrainiert werden kann. Beim Bismarckturmlauf konnte ich 21 Punkte holen und beim Sommerabendlauf kann auch noch was kommen. Nächstes Ziel ist der Tauchsche Stadtlauf am 27.08. und eine Woche davor starte ich mit drei weiteren Mitstreitern beim Rad am Ring. Weiter geht's!