Montag, 15. Juni 2009

Glocknerkönig 2009

Wenn's mit dem Laufen nicht klappt, dann ...



Der erste Sonntag im Juni lädt alljährlich zum Bergzeitfahren auf der Glockner-Hochalpenstraße ein. Zwischen der Wintersaison und der Sommertouri-Zeit kann man mal ohne Straßenverkehr den Asphalt genießen und Höhenmeter sammeln.
Nun sind die Vorraussetzungen zu Topergebnissen nicht gerade berauschend. Zu schwer, zu wenig Radtraining, Berge?, Startzeit, ...

Wie auch immer, zum dritten mal in Folge stand ich morgens 6:45 Uhr mit zahlreichen weiteren Bekloppten im sonst so verträumten Bruck. Es regnet, laute Rockmusik und ein permanent erzählender Moderator erwcken die Stadt zum Leben. Was tut man sich nicht alles an! Dank der letztjährigen Zeit unter zwei Stunden darf ich im ersten Block starten. Angesichts der ersten flacheren Kilometer durchaus ein nennenswerter Vorteil.
Der Regen wird immer stärker und die Zeit scheint stillgestanden zu sein. Vor Kälte zittern Beine und Arme, klappern die Zähne. Dann geht es mit lautem Kanonendonner endlich los. Die Regenschlacht hat begonnen. Durchnässt und mit reichlich Spritzwasser im Gesicht vergehen die ersten flachen Kilometer. Der Regen lässt langsam wieder nach und der Körper kommt auf Betriebstemperatur. So auch der Radcomputer, der sich für ein paar Minuten verabschiedet hat. An der Embachkapelle startet die Höhenjagd endgültig. Es geht aufwärts!
Der Tacho bleibt durchgehend im zweistelligen Bereich - es riecht nach Bestzeit! Kehre um Kehre vergeht. Lautes Schnaufen und dieses grässliche Geräusch von Carbonlaufrädern begleiten die bunt gekleidete Meute. Zwei Kilometer vor Schluss setzt leichter Schneeregen ein und der Wind frischt auf. Mit letzten Kräften ins Ziel durchkämpfen, Medaille in Empfang nehmen und schnell warm anziehen. Bis auf Letzteres kein Problem. Das Umziehen aber schon. Mit tauben Füßen und zitternden Händen Schuhe und Socken zu wechseln kann ganz schwierig werden. Ganze zehn Minuten vergehen bis zum finalen Anziehen der Überschuhe.
Die Zeit müsste gut sein, aber nix genaues weiß man nicht. Unten im Tal hängen ja die Ergebnislisten aus. Auf dem Rückweg nach unten noch ein kurzer Halt beim Kaiserschmarrn, Tradition muss schließlich sein, und dann glücklich wieder im sonnigen Bruck angekommen. Passend zum Wetter dann die Zeit:
1:42:48! Gleichbedeutend mit Position 192 von 1930 Startern. Auf unbekannten Terrain also besser als in heimischen Laufgefilden. Irgendwas mach ich falsch. :D





glocknerkönig

Freitag, 12. Juni 2009

Silberseelauf und NeuseenClassics 2009

Beide Veranstaltungen nach dem Motto einfach mitzumachen und zu schauen, was geht.

Beim Silberseelauf sollten es 20 Laufkilometer werden. An sich ne gute Veranstaltung, aber die Toillettenfrage war nicht so toll, da es keine Türen gab. Was war denn da los?
Am Start und kurz zuvor die Tempofrage. Nach ner 4-Tage-Mountainbike-Tour nicht leicht einzuschätzen. Die Erwärmung hat gepasst, da auf halber Strecke des Hinweges mein Rad mit Plattfuß hinten auf der Brücke Richard-Lehmann Straße stand. Mit Bagamojo und Marcus einigte ich mich dann auf ca. 4:10 pro Kilometer. Am Start aber die übliche Geschichte. Wer langsamer als 4:00 angeht, läuft schnell in der hintersten Reihe. So auch ich. Bei nem 20 km Lauf zum Glück kein Problem. Schnell pendelte sich mein Tempo bei 4:00 bis 4:05 ein und nun ging es stetig nach vorn.
Wohl als einziger Läufer habe ich mich auf die Schlaglochpassage am Stadion gefreut. Abwechslung tut so gut! Nach 1:21:22 war der Spaß dann auch vorbei und ich fühlte mich pudelwohl auf der Strecke. Die 4 Tage aufm Rad waren ein geniales Grundlagentraining!


Pfingstmonag ist Radeltag, wie letztes Jahr. Das gewohnte Lotteriespiel bei Radrennen auf flachem Profil. Diesmal aber verloren. Nach gewohnt turbulenter Startphase war ich am Ende einer an sich guten und großen Gruppe. Am Ende! Nach jedem kleinen Hindernis das gleiche Spiel. Treten was das Zeug hält um an der Gruppe dran zu bleiben, um dann gleich wieder abzubremsen. Nach 72 km dann der letzte Anstieg vor dem Verpflegungspunkt. Da die Anderen massive Problem hatten da hochzukommen, war ich plötzlich an der Gruppe vorbei und allein unterwegs.
Was für eine Wohltat, mehrere Meter bei gleiche Belastung! Die nächste größer Gruppe zu erreichen ist utopisch und die Meute hinter mir holt mich sowieso wieder ein. Am Verpflegungspunkt ist man als Einzelkämpfer aber im Vorteil. Mit moderater Belastung noch ein paar Kilometer machen und bei Kilometer 85 wieder von den Anderen geschluckt. Nun aber im vorderen Teil. So ging es dann in gemütlicher Fahrt bis ins Ziel.
Im Vergleich zum Vorjahr mehr investiert, 6 Minuten schneller und viel schlechtere Endposition. Radsport ist ja so unfair! :D

Donnerstag, 11. Juni 2009

Mit dem Rad von Zinnwald nach Eisenach


Ein Leben ohne Emails, Telefon, Fernseher und weiterem modernen Schnickschnack ist für ein paar Tage immer wieder schön. So auch in diesem Jahr. Es soll ja Leute geben, die von Prag nach Leipzig laufen können. Für mich dann doch zuviel des Guten. Von Zinnwald mit dem Mountainbike über den Fichtelberg und Rennsteig nach Eisenach in vier Tagen reicht mir erstmal aus.

Organisiert vom Phönix-Fitnessclub trafen sich Christi Himmelfahrt 12 Verrückte aus Leipzig und Osnabrück im verträumten Zinnwald. Mit Unterstützung eines Begleitfahrzeuges für Verpflegung und Gepäcktransport ging die Reise los.

Die Etappen kurz im Überblick:
1. Zinnwald - Marienberg - Fichtelberg - Bozi Dar
2. Bozi Dar - Mühlleiten - Dreiländereck - Hof
3. Hof - Kulmberg - Sandberg - Masserberg - Massermühle
4. Massermühle - Inselsberg - Eisenach

Zusammen waren das 480 km bei über 7000 Höhenmetern. Da das Ganze als Mountainbike-Tour angepriesen wurde, waren große Teile der Strecke offroad (z.B. der Rennsteig-Wanderweg) oder sogar querfeldein.

Hut ab vor der perfekten Organisation und allen Teilnehmern. Ohne große Pannen und vor Allem ohne jede Klage waren wir jeden Tag zehn Stunden unterwegs und das bei teilweise sehr schweren Streckenabschnitten. Schade, dass die nächste Tour noch fast ein Jahr weg ist.